Fachgespräch: Hirse und Zuckerrübe als alternative Energiepflanzen zur Biogasproduktion?

Was bringen Hirse und Zuckerrübe als alternative Energiepflanzen und wie können diese sinnvoll für die Biogasproduktion angebaut und eingesetzt werden? Dies sind nur zwei der Themen des kommenden Biogas-Fachgespräches unter dem Motto „Betriebsmanagement“, mit dem das DBFZ am 23. Januar 2013 ins neue Jahr startet. 

Die aktuelle Entwicklung des Biogasanlagenbestandes in Sachsen wird durch Dr. Claudia Brückner (LfULG) präsentiert. Sie informiert dabei umfassend über technische und wirtschaftliche Charakteristika der landwirtschaftlichen Biogaserzeugung. Dr. Walter Stinner (DBFZ) greift den Energiepflanzenanbau auf und erläutert, welche Faktoren den Mais zur Biogaserzeugung so attraktiv machen und was eine Energiepflanze erfüllen muss um konkurrenzfähig zu sein.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wird konkret über Erfahrungen beim Einsatz alternativer Energiepflanzen berichtet. Zunächst stellt Dr. Kerstin Jäkel (LfULG) die Ergebnisse aus mehrjährigen Energiepflanzenfruchtfolgen sowie dem Anbau von Sorghumhirsen für die Biogasproduktion vor. Hierbei werden auch Aspekte wie Flächenerträge, Trockensubstanzgehalte, Methanausbeuten sowie die Auswirkungen auf den Humushaushalt des Bodens aufgezeigt. Unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte können konkrete Anbauempfehlungen von Energiepflanzen für die Biogaserzeugung gegeben werden. Welche Optionen die Zuckerrübe als Alternative zum Energiemais bietet, stellt Annette Schaerff (LfULG) in Ihrem Vortrag dar. Gezeigt wird der aktuelle Sachstand für die Erzeugung von Biogas aus Zuckerrüben in Sachsen sowie die technischen Eigenschaften bei der Verwendung als Biogassubstrat. Auf Basis einer ökonomischen Bewertung erfolgen konkrete Einsatzempfehlungen für Zuckerrüben in Biogasanlagen. Im Anschluss bietet sich wie üblich Raum für Diskussionen.
 

Der Termin noch einmal zusammengefasst: 
Wann? 23. Januar 2013, 17 bis 20 Uhr
Wo? Deutsches Biomasseforschungszentrum, Haus 6, Raum 109, Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig.
Kostenbeitrag: 15 € (für Imbiss und Getränke)
Anmeldung: Alexandra Mohr-Schüppel (info(at)dbfz(dot)de)


Hintergrund und Zielsetzung:
Die aktuelle Entwicklung der Branche zeigt, dass alle Möglichkeiten der Erschließung von höheren Effizienzen bei der Nutzung der wertvollen Biomasse ausgeschöpft werden müssen. Sowohl Anlagenhersteller als auch -betreiber beweisen hier eine sehr hohe Kreativität, die sich auf die gesamte Prozesskette von der Substratbereitstellung über die Substrataufbereitung, Gewinnung und Nutzung von Biogas und der Verwertung der Gärreste bis hin zum Anlagenmanagement auswirkt. 

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel auch des elften Jahrgangs der Leipziger Biogas-Fachgespräche, ein regionales Forum mit überregionaler Ausstrahlung zu schaffen, in dem die Chancen, aber auch die Grenzen der Energiegewinnung aus Biogas analysiert und diskutiert werden. Dazu werden unterschiedliche aktuelle Themen aus der landwirtschaftlichen und kommunalen Biogaserzeugung und -nutzung aufgegriffen. Es kommen Referenten aus der Region sowie externe Referenten zu besonders interessanten Fragestellungen zu Wort, damit ein Branchennetzwerk entstehen kann und der Informationsfluss nachhaltig verbessert wird. Dadurch kann merklich zu einer optimierten Produktion und Nutzung von Biogas als regenerativem Energieträger im mitteldeutschen Raum beigetragen werden. 

Die Fachgespräche werden vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), dem Umweltinstitut Leipzig e.V. (UIL) sowie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) veranstaltet. 

Zielgruppe:
Die Leipziger Biogas-Fachgespräche richten sich an alle Personen und Institutionen, die sich mit der Bereitstellung und Nutzung von Biogas im weiteren Sinne beschäftigen. Dazu zählen insbesondere landwirtschaftliche Unternehmen und Genossenschaften, die Biogasanlagen betreiben oder dies planen. Aber auch Mitarbeiter von Kommunen sowie der lebensmittelbe- und -verarbeitenden Industrie, bei denen eine Biogaserzeugung zur Lösung des Abfallproblems beitragen kann, sollen angesprochen werden. Weiterhin gehören neben Herstellern von Biogasanlagen bzw. Anlagenkomponenten sowie Händlern und Planern von Biogasanlagen auch Mitarbeiter von Forschungseinrichtungen, Ministerien, Behörden und Verbänden zu den potenziellen Teilnehmern der Leipziger Biogas-Fachgespräche.

Weitere Informationen zu den Fachgesprächen finden Sie unter www.dbfz.de/fachgespraeche

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.