Bioenergie "made in Germany" – DBFZ-Expertise stößt in China auf breites Interesse

Auf einer einwöchigen Reise durch China konnte das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ), vertreten durch den wissenschaftlichen Geschäftsführer Prof. Dr. Michael Nelles, seine bestehenden Kontakte und Netzwerke weiter ausbauen. Es zeigte sich erneut, dass deutsche Expertise und gegenseitiger Wissenstransfer im Bereich der Bioenergieforschung im Reich der Mitte auf überaus breites Interesse stößt. Vor allem Technologie "Made in Germany" steht im Fokus der chinesischen Bioenergie-Experten.

Investitionen von umgerechnet ca. 50-60 Mio. Euro sollen allein an der renommierten China-Petroleum University (CUP) in Peking für den Bau eines Bioenergie-Technikums getätigt werden, das im Rahmen der Kooperation mit dem DBFZ bis Ende 2015 errichtet werden soll. Mit fundiertem Wissen im Bereich der energetischen Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffen bringen die deutschen Experten aus Rostock und Leipzig hier ihre Kenntnisse bei der Entwicklung hochmoderner Bioenergieanlagen mit ein. Im Rahmen des Antrittsbesuchs von Prof. Nelles als Gastprofessor an der CUP wurden darüber hinaus der weitere Ausbau des gegenseitigen Wissenschaftleraustauschs vereinbart sowie gemeinsame F&E-Projekte vorbereitet.

"Es ist sehr beeindruckend wie in China Zukunftsthemen angegangen werden und die China-Petroleum University (CUP) in Peking ist als Eliteuniversität mit enger Industrieanbindung ein strategisch wichtiger Partner für den konsequenten Ausbau der China-Aktivitäten des DBFZ", so Nelles.

Wie eng die Achse Peking-Rostock-Leipzig neben dem Technologie- auch hinsichtlich des gemeinsamen Wissenstransfers ist, zeigte sich bereits am 15./16. Mai 2014 auf der "5. International Conference on Environmental Technology and Knowledge Transfer (5. ICET)", einer seit 2006 stattfindenden Umweltkonferenz. Die Universität Rostock und das DBFZ sind hier Mitveranstalter und Prof. Nelles koordiniert diese internationale Fachtagung als wissenschaftlicher Leiter. Mit rund 150 Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung stellt die Konferenz einen festen Termin für die einschlägigen Fachleute aus der Provinz Anhui (65 Mio. Einwohner) dar. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildete 2014 die integrierte energetische und stoffliche Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffen aus den privaten Haushalten, Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe. Wie in den Jahren zuvor wird auch 2014 ein rund 500-seitiges Fachbuch entstehen, welches von den Abfallexperten der Provinz Anhui für die tägliche Arbeit genutzt wird. Auch auf der IEexpo Conference "Sustainable Solid Waste Management", die am 21./22. Mai 2014 im Rahmen der größten asiatischen Umwelttechnik-Messe in Shanghai stattfand, war das DBFZ neben vielen hochkarätigen Referenten aus Asien und Europa mit einem Beitrag von Prof. Nelles zur energetischen Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffen vertreten.

Hintergrund
Im Rahmen der internationalen Aktivitäten ist das DBFZ bereits seit seiner Gründung im Jahr 2008 in China aktiv und hat sich dort als unabhängiger praxisorientierter wissenschaftlicher Berater von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft einen Namen gemacht. Prof. Dr. mont. Michael Nelles wurde insbesondere für seine abfallwirtschaftlichen Kooperationsprojekte in der Provinz Anhui (65 Mio. Einwohner) bereits 2011 in Peking mit der höchsten Auszeichnung der VR China für ausländische Experten, dem "Nationalen Freundschaftspreis" ausgezeichnet. Darüber hinaus ist er Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in der VR China (Hefei, Peking, Shanghai und Shenyang).

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.