Fachgespräch Feste Biomasse behandelt am 5. November das Thema "Miscanthus"

Festen Biomassen kommt bei der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien eine bedeutende Rolle zu. Bei der Endenergie wie Strom, Wärme und Kraftstoffe erreichte die Biomasse im Jahr 2012 auf nationaler Ebene einen Anteil von über 65 % an der gesamten Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Hierbei wurden nahezu 60 % durch biogene Festbrennstoffe bereitgestellt. Das Fachgespräch am 5. November widmet sich in diesem Zusammenhang der C4-Nutzpflanze Miscanthus, die als Vertreter der festen Biomassen einen wesentlichen Teil zur Steigerung dieses Anteils beitragen kann.

Miscanthus, auch als Riesen-Chinaschilf bezeichnet, erreicht Wuchshöhen von bis zu vier Metern und stellt eine aussichtsreiche Pflanze zur Biomasseproduktion dar. Zum einen bietet sie aufgrund hoher Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften und angesichts des hohen Sorptionsvermögens Vorteile für die Entwicklung neuartiger Produkte zur stofflichen Nutzung wie z. B. in der Bau- , Automobil- und Zellstoffindustrie. Zum anderen besitzt Miscanthus, unter Betrachtung der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, auch als standardisierter Alternativbrennstoff zu Holz Marktchancen für den Einsatz in kleinen und mittleren Feuerungsanlagen. Trotz der positiven Eigenschaften und den daraus resultierenden Anwendungsmöglichkeiten wird Miscanthus in Deutschland derzeit jedoch nur in geringen Mengen angebaut. Dies könnte neben fehlenden Informationen bei relevanten Akteuren auch an der noch nicht vorhandenen, breiten Etablierung der Produkte im Markt liegen.

Im Rahmen des Fachgespräches Feste Biomasse am 5. November werden daher aktuelle Aktivitäten und Möglichkeiten im Bereich der stofflichen Verarbeitung und energetischen Nutzung von Miscanthus zur Diskussion gestellt. Dabei dient die Veranstaltung dem Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis. So stellen Dr. Karl Müller-Sämann (Agentur für Nachhaltige Nutzung von Agrarlandschaften (ANNA) und Prof. Dr. Iris Lewandowski (Universität Hohenheim) zunächst das Projekt OPTIMISC – Optimierung des Miscanthusanbaus vor. Im Anschluss berichtet Christof Schierack (HTW Dresden; Landwirtschaftsbetrieb Uwe Kühn, Göda) über Praxiserfahrungen zum Miscanthusanbau in Sachsen. Franz Jaeger vom FGW Fasergusswerk Polenz GmbH in Neustadt erläutert die stoffliche Nutzung von Miscanthus für Formteile und Verpackungen. Nach einer Mittagspause spricht Dr. Frank Eckhard (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie – LfULG) über ökonomische Betrachtung zum Miscanthusanbau von der Pflanzung bis zur Verwertung. Andreas Pilz (DBFZ) geht in seinem Fachvortrag auf Hintergrund und Herausforderungen bei der Kompaktierung von Miscanthus ein. Nach Kurzberichten aus der Praxis zum Thema "Energetische Nutzung von Miscanthus" präsentieren Nadja Weller und Thomas Zeng (DBFZ) die Voraussetzungen für eine breite energetische Nutzung von Miscanthus in Deutschland. Im Anschluss bietet sich Raum für eine Diskussion sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

Das Fachgespräch Feste Biomasse mit dem Schwerpunkt Miscanthus wird von der Interessengemeinschaft Miscanthus Sachsen, dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), der Sächsischen Energieagentur - SAENA GmbH und dem DBFZ organisiert.

 

Der Termin noch einmal zusammen gefasst:
Datum:
 05. November 2013 – 11:00 bis 15:30 Uhr
Ort: Deutsches Biomasseforschungszentrum, Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig, Haus 6, Raum 119
Anmeldung: per E-Mail über fachgespraeche(at)dbfz(dot)de
Teilnahmegebühr: 15,00 Euro (beinhaltet Pausengetränke sowie –verpflegung)
Weitere Informationen unter www.dbfz.de/fachgespraeche


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.