II. Sächsisches Miscanthus-Fachgespräch am 29. September 2011

Nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2010 findet das Fachgespräch nun zum zweiten Mal statt. Es sind Experten aus Wissenschaft und Praxis zu Gast, die verschiedene Aspekte Rund um das Thema "Miscanthus" beleuchten werden. Bei dieser Veranstaltung wird unter anderem Dr. Kai-Uwe Schwarz vom Julius Kühn Institut (JKI) Miscanthus und Holz aus Kurzumtriebsplantagen gegenüberstellen und die Züchtung, Eigenschaften, Anbau und Ertrag beleuchten. Nadja Weller und Thomas Zeng vom Deutschen BiomasseForschungsZentrum (DBFZ) informieren über die Optimierung des Aufbereitungs- sowie Verbrennungsverhaltens von Miscanthus und Günther Keil von der IG Miscanthus Sachsen/IBEU e.V. präsentiert Schwerpunktvorhaben zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe, insbesondere Möglichkeiten beim Einsatz von Miscanthus. Nach dem Fachgespräch besteht die Möglichkeit, das Aufbereitungs- und Verbrennungstechnikum des DBFZ zu besichtigen. 

Zum Hintergrund:

Die anspruchslose C4-Nutzpflanze Miscanthus, auch als Riesen-Chinaschilf bezeichnet, erreicht Wuchshöhen von bis zu vier Meter und stellt eine aussichtsreiche Pflanze zur Biomasseproduktion dar. Zum einen bietet Miscanthus aufgrund hoher Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften, auch angesichts des hohen Sorptionsvermögens, Vorteile für die Entwicklung neuartiger Produkte zur stofflichen Nutzung wie z. B. in der Bau-, Automobil- und Zellstoffindustrie sowie im Gartenbau. Zum anderen besitzt Miscanthus, unter Betrachtung der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, auch als standardisierter Alternativbrennstoff zu Holz Marktchancen für den Einsatz in kleinen und mittleren Feuerungsanlagen.

Zukünftig verspricht auch die Anwendung bei Vergasungs- und Biogastechniken im kleinen, dezentralen Leistungsbereich eine effiziente Nutzung von Miscanthus. Als mehrjährige Nutzpflanze mit jährlicher Ernte, verbindet sie die Vorteile einer dauerhaften Bodenbedeckung mit den gewohnten Bewirtschaftungs- und Einkommensstrukturen der Landwirtschaft. Trotz der beschriebenen Eigenschaften und der resultierenden Anwendungsmöglichkeiten wird Miscanthus in Deutschland derzeit nur auf ca. 2000 ha angebaut. Dies könnte neben fehlenden Informationen bei relevanten Akteuren auch an der noch nicht vorhandenen, breiten Etablierung der Produkte im Markt liegen. Im Rahmen des Fachgespräches werden aktuelle Aktivitäten und Möglichkeiten im Bereich der stofflichen Verarbeitung und energetischen Nutzung von Miscanthus zur Diskussion gestellt. Dabei dient die Veranstaltung dem Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis.

Die Interessengemeinschaft Miscanthus Sachsen befasst sich dabei mit Fragestellungen zum Anbau und zur stofflichen wie auch energetischen Verwertung von Miscanthus. Die Forschungsschwerpunkte des Deutschen BiomasseForschungsZentrums hingegen liegen ausschließlich bei der Herstellung von Pellets und der energetischen Nutzung der Energiepflanze bzw. der stofflich nicht nutzbaren Anteile.

Das Fachgespräch wird gemeinsam von der Interessengemeinschaft Miscanthus Sachsen und dem Deutschen BiomasseForschungsZentrum veranstaltet. 

 

Der Termin noch einmal zusammengefasst:

Thema: II. Sächsisches Miscanthus-Fachgespräch
Wann? 29. September 2011, 13 bis ca. 18 Uhr
Wo? Deutsches BiomasseForschungsZentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ)
Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig
Kostenbeitrag: 20 Euro (für Imbiss und Getränke).
Programmdetails und Anmeldung: http://www.dbfz.de/miscanthusfachgespraech


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.