13. Expertentreffen zum Thema „Staubabscheider“: „Der Blaue Engel motiviert die Branche zu neuen Produkten!“

Emissionen aus Kleinfeuerungsanlagen finden gesellschaftlich zunehmend weniger Akzeptanz. Beim 13. Fachgespräch „Partikelabscheider in häuslichen Feuerungen“ in gemeinsamer Ausrichtung von DBFZ und dem Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) trafen sich vor diesem Hintergrund erneut rund 160 Expert*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um politische Rahmenbedingungen im Bereich der Luftreinheit zu diskutieren sowie sich über neueste technische Entwicklungen im Bereich der Staubabscheider auszutauschen.

Eines zeigte sich schnell beim jährlichen Expertentreffen zum Thema „Staubabscheider“ in Leipzig: die Anforderungen an die Luftreinheit sind für Kleinfeuerungsanlagen – spätestens mit der Einführung des Umweltsiegels „Blauer Engel“ – sehr ehrgeizig und setzen die Entwicklerbranche zunehmend unter Druck. Near-Zero-Emission-Ziele rücken sowohl bei Herstellern wie Nutzern immer mehr in den Fokus. Mit den derzeit auf dem Markt verfügbaren, teilweise auch nachrüstbaren Staubabscheidern ließen sich die Staubemissionen aus Biomassekleinfeuerungen zeitnah mindestens halbieren, so eine Erkenntnis des diesjährigen Expertentreffens. Würden Feuerungen und Staubabscheider gemeinsam betrachtet und angepasst, können die Staubemissionen mit den heutigen Möglichkeiten auf 10 % der derzeit in der Praxis üblichen Staubemissionen reduziert werden. Hier stehen mit „Blaue Engel-Kaminöfen“ und Biomassekessel-Abscheider-Kombinationen entsprechende Geräte auf dem Markt zur Verfügung.

„Vor dem Hintergrund der bereits definierten und zukünftigen Luftreinhalteziele der Europäischen Union müssen und werden Staubabscheider bei Neuinstallationen selbstverständlich sein. Insbesondere bei Einzelraumfeuerungen muss eine Emissionsminderungstechnik zukünftig einfach dazugehören“ formuliert der Mitveranstalter Dr. Hans Hartmann vom Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) eine Erkenntnis der diesjährigen Fachveranstaltung.

Dass auch geförderte Entwicklungsprojekte im Bereich der Staubabscheidung mit hohem Innovationspotenzial auf den Markt drängen, zeigte sich anhand verschiedener Produktpräsentationen im Rahmen des Herstellerforums. Insbesondere das erste „Open Source“-Projekt der „Europäischen Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft“ (EFA) und der DBI Freiberg zeigt, dass die Branche erwachsen wird und zusehends auch herstellerübergreifende Lösungen anstrebt. Auch hinsichtlich der Anbindung des Abscheiders an die Feuerung setzte sich die Entwicklung der letzten Jahre fort. So haben Präsentation einzelner Hersteller gezeigt, dass die Branche statt einer Adaption zunehmend auf die verschmelzende Integration des Abscheiders in die Feuerung setzt.

„Die vorgestellten Entwicklungen haben eindrücklich demonstriert, dass der Trend einerseits zum smarten Kombigerät und andererseits zu einer herstellerunabhängigen Technik geht. Beide Aspekte sorgen dafür, dass die Kleinfeuerungsanlagen mit integrierten Staubabscheidern zunehmend intelligenter und sauberer werden. Die Rahmenbedingungen und technischen Innovationen sind da, nun sind Entwickler, Händler und Endkunden gleichermaßen gefragt, diese Technik in den Markt zu bringen und entsprechende Nachfrage zu generieren.“, so Dr. Volker Lenz vom Deutschen Biomasseforschungszentrum.

Das 14. Abscheider-Fachgespräch soll am 9. Februar 2023 wieder als reine Präsenzveranstaltung beim Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing stattfinden. Der Tagungsreader der diesjährigen Veranstaltung wird in Kürze erstellt und steht in den kommenden Wochen unter www.dbfz.de/tagungsreader kostenfrei zur Verfügung.



Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.