Forschungsprojekt POWER4BIO entwickelt regionale Bioökonomiestrategien und Umsetzungspläne durch grenzüberschreitenden Wissensaustausch

Die biobasierte Wirtschaft ist ein stark aufstrebender Sektor mit enormem Potenzial. Mit rund zwei Milliarden Euro Umsatz bietet sie fast 22 Millionen Menschen in ganz Europa Beschäftigung. Trotzdem wird in vielen Regionen Europas noch nicht das volle Potenzial für die Erzeugung nachhaltiger Produkte ausgeschöpft. Das Forschungsvorhaben „POWER4BIO“ mit Beteiligung des DBFZ zielt darauf ab, die Regionen bei dem Übergang zu einer biobasierten Wirtschaft zu unterstützen.

Anstelle nachwachsender, biobasierter Rohstoffe werden 2019 noch immer vorrangig fossile Ressourcen als Ausgangsstoff für Produkte der Bioökonomie genutzt. Das im Oktober 2018 gestartete Forschungsvorhaben „POWER4BIO“ konzentriert sich vor diesem Hintergrund auf Bewusstseinsbildung, Vernetzung, Politikdialog sowie gegenseitiges Lernen von den am Projekt beteiligten Regionen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Regionen innerhalb eines Landes als auch zwischen den Ländern zu fördern sowie ein nachhaltiges sozioökonomisches System zu schaffen, das auf einer effizienten Nutzung der natürlichen Ressourcen vor Ort basiert.

Die Aktivitäten im Rahmen des Projekts konzentrieren sich auf fünf mittel- und osteuropäische sowie fünf westeuropäische Regionen. Sie umfassen eine Fläche von 450.000 km2 mit etwa 88 Millionen Einwohnern bei einem Bruttoinlandsprodukt von 2,4 Milliarden Euro. Deutschland ist in POWER4BIO mit den Regionen Bayern und Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Niedersachsen) vertreten. Das POWER4BIO-Konsortium besteht aus 17 Institutionen in Deutschland, Belgien, der Slowakei, Spanien, Griechenland, den Niederlanden, Ungarn, Italien, Polen, der Tschechischen Republik sowie der Ukraine und wird vom spanischen Forschungszentrum für Energieressourcen und -verbrauch CIRCE koordiniert. Die Projektaktivitäten werden durch die europäische Kommission im Rahmen des Förderprogramms Horizont 2020 mit ungefähr drei Mio. EUR gefördert.

Mit Unterstützung durch den Spitzencluster BioEconomy koordiniert das Deutsche Biomasseforschungszentrum die Aktivitäten in POWER4BIO für die Region Mitteldeutschland. Das Forschungszentrum unterstützt zudem die regionalen Initiativen in Zentral- und Osteuropa durch Leitfäden und Instrumente, welche beteiligte Initiativen in die Lage versetzen sollen, in kurzer Zeit geeignete Arbeitsstrukturen aufzubauen und eine gemeinsame nachhaltige und wettbewerbsfähige Vision und Bioökonomiestrategie zu erarbeiten. Auch werden unter der Leitung des DBFZ westeuropäische Regionen, die bereits regionale bioökonomische Strategien und Roadmaps entwickelt haben, durch spezifische Maßnahmen unterstützt, um Hindernisse zu überwinden, die bei der Umsetzung ihrer Strategien und der Verwirklichung von Zielen auftreten. Weitere Informationen zum Vorhaben unter: www.power4bio.eu

 


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.