Leipziger Fachgespräch am 27. November erörtert Zertifizierung im Biokraftstoffbereich

Die 36. Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zur Durchführung der Regelungen der Biokraftstoffquote (36. BImSchV) warf viele Fragen für die weitere Zertifizierung von Biokraftstoffen auf. Durch diese Gesetzesänderung werden zunehmend Rest- und Abfallstoffe biogenen Ursprungs zur Kraftstoffproduktion eingesetzt und Akteure aus der Abfallwirtschaft in die Biokraftstoffproduktion einbezogen. Das Biokraftstoff-Fachgespräch am 27. November 2013 widmet sich daher dem Thema "Zertifizierung im Biokraftstoffbereich – Theorie und Erfahrungen in der Praxis". 

Zentrales Thema des Fachgespräches wird der aktuelle Stand der Nachhaltigkeitszertifizierung von Biokraftstoffen in Deutschland und der EU aus der Anwendersicht sein. Zudem sollen Entwicklungsperspektiven aufgezeigt und mit dem Fachpublikum diskutiert werden. 

Zu Beginn der Veranstaltung wird Anne Klatt vom Umweltbundesamt (UBA) über die Zertifizierung als rahmenpolitisches Instrument zur Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien referieren. Peter Jürgens (REDcert) stellt im Anschluss daran den Stand der Zertifizierung nachhaltiger Biomasse in Deutschland und der EU dar. Jenny Walther-Thoss (WWF Deutschland) geht in Ihrem Vortrag auf die ILUC-Problematik in der Nachhaltigkeitszertifizierung ein. Nach einer Kaffeepause berichtet Peter Behm (GUTcert) von Erfahrungen aus Sicht der Zertifizierungsstelle. "Nachhaltigkeitszertifizierung beim Biodieselhersteller" steht im Fokus des Vortrags von Jens Quandt (Ecomotion GmbH), Ralf Gebhard (Bdoel) berichtet im Anschluss von der Nachhaltigkeitszertifizierung in der Praxis der dezentralen Öl- und Futtermittelherstellung. Abgeschlossen wird das Biokraftstoff-Fachgespräch mit der Präsentation von Dr. Stefan Rauh vom Fachverband Biogas e. V., der in seinem Vortrag auf die Nachhaltigkeits-zertifizierung bei Biogasanlagen eingehen wird. Im Anschluss an die Vorträge bietet sich Raum für eine Diskussion sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse. 

Hintergrund

Das Biokraftstoff-Fachgespräch hat zum Ziel, eine Diskussionsplattform für die Entwicklung von Branchennetzwerken zu schaffen und den Informationsfluss für die in diesem Bereich arbeitenden Akteure zu verbessern. Dadurch soll ein Beitrag zur optimierten Produktion und Nutzung von Biokraft-stoffen als regenerativer Energieträger geleistet werden. Die Veranstaltung richtet sich an Personen und Institutionen, die sich mit der Bereitstellung und Nutzung von Biokraftstoffen befassen. Dazu zählen Biokraftstoffproduzenten und -händler, Anlagenhersteller, Zertifizierer, Mitarbeiter von Forschungs-instituten, Behörden, Verbänden, land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie Studenten.

Die Veranstaltung wird vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ), dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und der Grünen Liga Sachsen e. V. veranstaltet. 
Nach Anmeldung können ab 12:30 Uhr die technischen Anlagen des DBFZ besichtigt werden.

 

Der Termin noch einmal zusammen gefasst:
Datum: 27. November 2013 – 14:00 bis 17:30 Uhr
Ort: Deutsches Biomasseforschungszentrum, Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig, Haus 6, Raum 119
Anmeldung: per E-Mail über fachgespraeche(at)dbfz(dot)de oder biofuels(at)dbfz(dot)de
Teilnahmegebühr: 20,00 Euro (beinhaltet Pausengetränke sowie –verpflegung)
Weitere Informationen unter: www.dbfz.de/fachgespraeche


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.