Virtueller Kick-Off: DBFZ startet großes Auslandsprojekt im Bereich Biogas und Pyrolyse

Im Rahmen eines virtuellen Kick-Off-Termins haben Wissenschaftler*innen des Deutschen Biomasse-forschungszentrums in Anwesenheit des togolesischen Bildungsministers, des Staatssekretärs sowie des deutschen Botschafters und zahlreicher Projektbeteiligter das bislang größte Auslandsprojekt des DBFZ in Togo gestartet. Im Vorhaben „LabTogo“ sollen ein Biogaslabor an der togolesischen Universität Lomé aufgebaut, am DBFZ entwickelte Pyrolysebrenner auf Keramikbasis gefertigt und getestet sowie afrikanische Wissenschaftler am DBFZ in Leipzig geschult werden. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und läuft über einen Zeitraum von vier Jahren bis November 2023.

Im Vorhaben „Aufbau von Forschungsaktivitäten und Demonstration von Technologien zur Nutzung der Biomassepotentiale in Togo“, kurz „LabTogo“, wird angestrebt, durch den Aufbau von Forschungsinfrastruktur und den Wissenstransfer zur energetischen Nutzung von biogenen organischen Reststoffen einen signifikanten Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten und gleichzeitig die Abholzung in der Zielregion Togo zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund verfolgen die Leipziger Wissenschaftler das Ziel, gemeinsam mit den togolesischen Partnern alternative und regenerative Energiequellen für den ländlichen Raum zu bewerten und die Basis für eine erfolgreiche Implementierung zu schaffen.

„Das Forschungsvorhaben hat einen hohen Stellenwert für die internationalen Aktivitäten des DBFZ. In Togo gibt es einen wachsenden Energiebedarf, aber das enorme Potenzial der Biomasse wurde bisher kaum genutzt. Da die Herausforderungen in vielen westafrikanischen Ländern ähnlich sind, wird das Projekt LabTogo in der gesamten Region Resonanz finden“, so der Koordinator für internationalen Wissens- und Technologietransfer, Dr. Sven Schaller. „Wir erwarten von dem Projekt innovative Technologien, die die effiziente energetische Nutzung von Biomasse im Allgemeinen und den togolesischen Biogassektor im Besonderen fördern werden. Wir hoffen, dass das Togo-Projekt als Beispiel für ähnliche Aktivitäten sowie Forschung und Entwicklung in der gesamten westafrikanischen Region dienen wird", ergänzt Prof. Komi Agboka von der togolesischen Universität in Lomé.

Initiiert wurde das Vorhaben im Rahmen der Afrika-Strategie der Bundesregierung und das im Jahr 2012 durch das deutsche Bildungsministerium gegründete Forschungsnetzwerk „West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use“ (WASCAL). Mit den Ländern Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Kap Verde, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo sind bereits elf afrikanische Länder mit unterschiedlichen Schwerpunkten in das Netzwerk integriert. Während jedes Land regional angepasste Forschungsschwerpunkte zu verschiedenen Aspekten des Klimawandels (Biodiversität, Wasser, Landnutzung, zivile Sicherheit oder Landwirtschaft) verfolgt, spielt in Togo insbesondere Bioenergie eine tragende Rolle. Weitere Informationen unter: www.dbfz.de/labtogo




Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.