Leipziger Fachgespräch diskutiert neue Ansätze bei der Biomassekompaktierung

Die Pelletierung und Brikettierung von Holz und anderen Biomassen zur energetischen Nutzung sind weitverbreitete Verfahren. Bei der Verarbeitung können jedoch eine Vielzahl von Frage- und Problemstellungen auftreten, aus denen sich weiterer Optimierungsbedarf ergibt. Im Leipziger Fachgespräch Feste Biomasse (Schwerpunkt "Biomasse-Kompaktierung zur energetischen Nutzung") werden am 5. November Lösungsansätze aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus Praxisbeispielen und der Wissenschaft erörtert. Anmeldungen zur Veranstaltung werden unter fachgespraeche(at)dbfz(dot)de entgegen genommen.

Biogene Roh- und Reststoffe der verarbeitenden Industrie gewinnen aus Sicht der energetischen Nutzung zunehmend an Bedeutung. Die regional und saisonal anfallenden Biomassen sind aus technischer und genehmigungsrechtlicher Sicht mitunter jedoch nur bedingt in Feuerungsanlagen einsetzbar. Dies gilt insbesondere für Anlagen kleinerer und mittlerer Leistung. Die gezielte Aufbereitung dieser Rohstoffe zu standardisierten Brennstoffen kann ein Lösungsansatz zur optimierten Nutzung sein. Neben neuen verfahrenstechnischen Konzepten wird im Rahmen des Fachgesprächs Feste Biomasse die notwendige Modifizierung und Optimierung, der am Markt verfügbaren Anlagentechnik zur Verarbeitung vorgestellt. Darüber hinaus werden Fragestellungen und Anforderungen an die Bereitstellungskette, die sich aus den normativen Rahmenbedingungen ergeben, erläutert. Kurzvorträge und Diskussionen ermöglichen den regen Austausch zwischen allen Teilnehmern.

Zunächst wird Frau Claudia Kirsten (DBFZ/TU Freiberg) zum Thema "Bindemechanismen im Pellet - was hält ein Pellet zusammen?" referieren. Herr Andreas Jessberger von der RUF GmbH & Co. KG geht in seinem Vortrag anschließend auf die Brikettierung von Biomassen ein und präsentiert Lösungen aus dem Maschinenbau. Dr. Stephan Sternowsky von der AMANDUS KAHL GmbH stellt zum Ende des ersten Vortragsblocks seine Erfahrungen bei der Herstellung torrefizierter Biomassepellets vor. Nach verschiedenen Hersteller-Kurzpräsentationen, Mittagspause und Besichtigung des DBFZ-Technikums spricht Dr. Janet Witt (DBFZ) zum Thema "ISO-Normen für feste Biomassen – Neuheiten und Anwendung", Albin Grimm von der Bio-Energie Mudau GmbH stellt abschließend aus Betreibersicht die Herausforderungen und Lösungen bei der Herstellung von Holzpellets vor.

 

Der Termin noch einmal zusammengefasst:

Datum: 05. November 2014 – 10:00 bis 15:00 Uhr
Ort: Deutsches Biomasseforschungszentrum, Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig, Haus 6, Raum 119
Anmeldung: per E-Mail über fachgespraeche(at)dbfz(dot)de
Teilnahmegebühr: 20,00 Euro (beinhaltet Pausengetränke sowie –verpflegung)

 

Technikumsbesichtigung
Im Rahmen der Veranstaltung besteht – nach Anmeldung - die Möglichkeit, ab 13:00 Uhr das Verbrennungs- und Kompaktierungstechnikum des Deutschen Biomasseforschungszentrums zu besichtigen. Hier werden mittels thermochemischer Umwandlung Experimente an Roh- oder vorkonditionierter Biomasse durchgeführt. Darüber hinaus können Abgas-Emissionen und Partikelbildungsprozesse detailliert analysiert werden. Im Aufbereitungs- und Kompaktierungstechnikum können Brennstoffaufbereitungsexperimente mit verschiedensten Brennstoffen durchgeführt werden.

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.