DBFZ beteiligt sich an EU-Forschungsvorhaben zu Verwertungsmöglichkeiten von Glycerin

Mit dem offiziellen Kick-Off-Treffen im spanischen Barcelona haben das Deutsche Biomasseforschungszentrum sowie zahlreiche europäische Projektpartner das Forschungsvorhaben "Glycerol Biorefinery Approach for the Production of High Quality Products of Industrial Value" (GRAIL) gestartet. Ziel des vierjährigen Vorhabens ist die Sammlung, Untersuchung und Entwicklung von Technologien zur Umwandlung von Abfall-Glycerin aus der Biodieselproduktion in hochwertige Endprodukte innerhalb eines Bioraffineriekonzeptes.

Glycerin fällt vermehrt als Nebenprodukt während der Umesterung biogener Öle zu Biodiesel an. Das Konsortium des Projektes GRAIL greift neuartige Lösungsvorschläge im Bereich der Glycerinverwertung auf und entwickelt diese mithilfe von theoretischen, analytischen und experimentellen Untersuchungen weiter. So sollen vielversprechende Bioraffinerie-Konzepte mit besonderem Fokus auf die Biodieselproduktion ausgearbeitet werden.

"Die Strategie des Vorhabens wird im Wesentlichen durch drei Säulen gestützt: Dies ist zum einen die Analyse der Ausgangsmaterialien, zum anderen die Produktentwicklung in den drei Produktpfaden Biokraftstoffe, Grüne Chemikalien und Lebensmittelzusätze und nicht zuletzt die Untersuchung der industriellen Machbarkeit", so die DBFZ-Projektleiterin Stephanie Hauschild. Innerhalb der acht Arbeitspakete ist das Deutsche Biomasseforschungszentrum mit fünf Aufgabenstellungen in drei Arbeitspaketen am EU-Vorhaben beteiligt. Hierzu zählt das Erstellen einer europaweiten und internationalen Potentialanalyse, die Erarbeitung von Wertschöpfungsketten und bisherigen Verwendungsmöglichkeiten von Glycerin, analytische (labortechnische) Untersuchungen, die Erarbeitung von Massen- und Energiebilanzen sowie Life Cycle Assessments und Life Cycle Costs (In Zusammenarbeit mit VERTECH).

Weitere Arbeiten werden von den folgenden Projektpartnern übernommen: IUCT (Projektleitung), In.Bio, STU Bratislave, VERTECH, MEGARA, Biozoon, ENEA, Universität Aalborg, SINTEF, Universität Católicia de Valparaíso, Universität Belfast, Processi Innovativi, Hochschule Bremerhaven und CENTIV.

Das Kick-Off des Vorhabens fand vom 23. bis 24. Januar 2014 in Barcelona unter der Anwesenheit aller 15 beteiligten Partner statt. Das 7,9 Mio. € schwere Vorhaben wird durch die Europäische Kommission (Seventh Framework Programme) mit fast 6 Mio. € gefördert.

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.