Kooperation des Deutschen Biomasseforschungszentrums mit Schweden trägt Früchte

Mit einem gemeinsamen Forschungsvorhaben zur kosten- und energieeffizienten Biomethanproduktion sowie einem bilateralen Workshop hat das DBFZ seine bestehenden Kontakte zum schwedischen JTI (Swedish Institute of Agricultural and Environmental Engineering) mit Beginn des Jahres 2013 weiter ausbauen und festigen können. 

Bereits 2010 fand der erste Besuch schwedischer Wissenschaftler vom JTI am DBFZ statt, seitdem konnte der Kontakt durch gegenseitige Besuche kontinuierlich ausgebaut werden. Nach dem 2012 geschlossenen Rahmenkooperationsvertrag mit JTI in Uppsala, Schweden haben beide Institutionen 2012 einen gemeinsamen Projektantrag beim ERA-NET Call „Bioenergy“ eingereicht. Das Thema des Antrags für das gemeinsame Forschungsvorhaben mit schwedischen und polnischen Partnern lautet: „Klein aber effizient – Kosten- und energieeffiziente Biomethanproduktion (SE.Biomethane)“. Das Vorhaben wird auf deutscher Seite gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), die Koordination erfolgt durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Das Kick-off-Meeting fand vom 5. bis 7. März 2013 in Stockholm bzw. Uppsala statt.

Das dreijährige Verbundvorhaben hat zum Ziel, innovative Lösungen für eine Kleinstbiogasanlagentechnologie zur kosten- und energieeffizienten Vergärung von faserhaltigen Substraten zu entwickeln. Zur Erreichung des Zieles verfolgen die Partner des Gesamtvorhabens unter anderem die Entwicklung neuer Konzepte der Vorbehandlung zellulosehaltiger Substrate, Strategien zum Management des Biogasprozesses, neue Fermenterkonzepte, ein preisgünstiges System zur Biogasveredelung auf Kraftstoffqualität sowie Lösungen zur Gärrestentwässerung und -aufkonzentrierung.

"Es ist erfreulich, dass die fachliche Diskussion mit den schwedischen Wissenschaftlern vom JTI sowie mit deren engen Partnern SLU (Swedish University of Agricultural Sciences) über Forschungsfragen im Biogassektor so schnell Früchte getragen hat. Die Zusammenarbeit mit den schwedischen und polnischen Wissenschaftlern (University of Warmia and Mazury) sowie Unternehmen aus Schweden, Polen und Deutschland erweitert den Horizont für praxisgerechte Ideen zur Vergärung schwer abbaubarer landwirtschaftlicher Reststoffe in Kleinstbiogasanlagen", so die Projektleiterin, Dr. Britt Schumacher vom DBFZ. 

Zusätzlich zum neu gestarteten Vorhaben konnte die deutsch-schwedische Kooperation durch drei bilaterale Workshops mit dem Ziel ergänzt werden, weitere gemeinsame Projekteideen zu entwickeln. Im Zentrum der Workshops standen Themen wie Internationale Kooperation – Fokus Osteuropa, China, Südamerika, neue Trends der Feststoffvergärung und Biogas aus faserreichen Substraten sowie die Substratcharakterisierung und Biogaslaborplanung. Zu den Teilnehmern des schwedisch-deutschen Biogasworkshops zählten Dr. Jan Liebetrau (Bereichsleiter Biochemische Konversion, DBFZ), Prof. Dr. mont. Michael Nelles (wissenschaftlicher Geschäftsführer, DBFZ), Johan Laurell (JTI, Section Manager Environment), Erik Fischer (DBFZ), Dr. María del Pilar Castillo (JTI), Johnny Ascue (JTI) und Dr. Britt Schumacher (DBFZ)

 


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.