Publikation: DBFZ veröffentlicht Report zu energetischen Nutzungspfaden von Mikroalgen

Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsvorhabens haben die Hochschule Lausitz, die Technische Universität Bergakademie Freiberg sowie das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) die möglichen stofflichen und energetischen Nutzungspfade für Mikroalgen untersucht und bewertet. Der englischsprachige Abschlussbericht des Vorhabens ist als DBFZ-Report 16 nun kostenfrei über die Webseite des DBFZ (www.dbfz.de) als PDF oder in gedruckter Form erhältlich.  

Zahlreiche Algen-Produktionsstätten in Deutschland und weltweit befinden sich bereits im Betrieb  oder im Bau. Darüber hinaus existiert eine breite Forschung bezüglich der besten Herstellungswege. Oft mangelt es jedoch an spezifischer Forschung zur Nutzung sowie an entsprechenden Vergleichen – speziell bei mit Rauchgas produzierten Algen. Der nun vorliegende DBFZ-Report "Algae Biorefinery – Material and energy use of algae" gibt einen detaillierten Überblick über die bestehenden Prozesse für eine energetische Nutzung von Mikroalgen.

Algenbiomasse kann auf verschiedenen Wegen in Energie umgewandelt werden. So steht eine Vielzahl von Technologien wie physikalische, thermo-chemische, biochemische und biologische Prozesse zur Konversion zur Verfügung. Die untersuchten thermo-chemischen Konversionsverfahren umfassen Verfahren wie Hydrothermale Verflüssigung (HTL), Hydrothermale Carbonisierung (HTC), Hydrierung sowie Vergasung. Darüber hinaus befaßt sich der Report mit dem Einsatz von Mikroalgen als Substrat für Biogasanlagen, für die Biodieselproduktion und als Futtermittel. Eine energetische Bilanzierung der Nutzungspfade Biodiesel, Biogas, HTC, HTL und direkte Hydrierung wird durchgeführt. Um zu spezifischen Ergebnissen zu kommen, wurden im Rahmen der Untersuchung die Algen Chlorella vulgarisScenedesmus obliquus und Selenastrum rinoi hinsichtlich ihres energetischen Potentials untersucht.

Im Ergebnis zeigt der nun vorliegende Bericht, dass grundsätzlich verschiedene Nutzungspfade möglich sind, bezüglich des Entwicklungsstandes der einzelnen Verfahren sowie der Energieeffizienz zum Teil jedoch große Unterschiede bestehen. 

Die deutsche Ausgabe des Abschlussberichts wird in Kürze von der technischen Universität Freiberg veröffentlicht.

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.