Biogasseminar in Porto Alegre, Brasilien, bot den Teilnehmern viele neue Impulse

"Biogas ist eine dezentrale Energiequelle, die die Sicherheit der Energieversorgung erhöhen und die ökonomische und soziale Situation von kleinen landwirtschaftlichen Produzenten verbessern kann" bekennt sich Ricardo Barreira Orling vom Energieversorgungs- unternehmen CEEE des Bundesstaates Rio Grande do Sul in Brasilien zur Biogasnutzung.

Das Biogasseminar hat das DBFZ gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), der IHK Chemnitz, der Verbundinitiative Erneuerbare Energien (eesa) und der AHK Porto Alegre am 10. Mai 2012 in Porto Alegre, Brasilien durchgeführt. Während der Fachveranstaltung wurden die großen Potenziale, die sich bei einer energetischen Nutzung der landwirtschaftlichen Reststoffe und Abfälle für die Biogasproduktion ergeben, deutlich. Die deutschen Firmenvertreter aus der Biogasbranche konnten sich über die aktuellen Herausforderungen, die sich aufgrund strengerer Umweltauflagen ergeben, informieren und Kontakte schließen, um ihre Technologien und Dienstleistungen zur Lösung der Umweltprobleme anzubieten. Anschließend besuchte die Delegation 70 km entfernt von Porto Alegre eine Kooperative, die mit eigenen Mitteln ein Forschungsprojekt unterstützt, um die Biogasproduktion aus Hühnerkot und Abwässern von Schlachthöfen in Lagunenfermentern zu untersuchen. Um die großen Biogaspotenziale in Südbrasilien wirtschaftlich zu nutzen, fehlt es aber an Know-how und Technologien, so dass sich die Veranstalter einig waren, den wissenschaftlichen und technischen Austausch durch weitere gemeinsame Veranstaltungen in Brasilien zu fördern.

Das DBFZ arbeitet bereits seit 2010 mit brasilianischen Forschungseinrichtungen in einem Biogasforschungsnetzwerk (BiReSb – Biogas aus Reststoffen in Südbrasilien) zusammen, um über den Aufbau von lokalem Know-how und Forschungsinfrastruktur den Transfer der Bioenergietechnologien zu ermöglichen.

 

Mario Coelho von der Bundesuniverstität Rio Grande do Sul (UFRGS) und der Umweltsekretär Valmir José de Quadros von der Gemeinde Ijuí. Beide sind Mitglieder des Biogasforschungsnetzwerks BiReSB © DBFZ

Prof. Odorico Konrad von der Universität UNIVATES erklärt der deutschen Delegation die Lagunenfermenteranlage der Kooperative Ecocitrus © DBFZ


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.