Stabile Preisentwicklung von Industriepellets in Europa

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH hat im Auftrag der Schmidmeier NaturEnergie GmbH, dem Projektteam für nachhaltige Wärmelösungen aus dem bayerischen Zeitlarn, eine Kurzstudie zur Entwicklung von Industriepelletpreisen in Europa durchgeführt. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich der Holzpelletpreis für den industriellen Absatzmarkt (Objektversorgung) bedeutend stabiler entwickelt hat, als der für den Endverbrauchermarkt und weitestgehend unabhängig von alternativen fossilen Brennstoffpreisen.
 
In Europa wurde die Pelletierung von biogenen Brennstoffen Ende der 1980er bis Anfang 1990er Jahre eingeführt. In Skandinavien fanden die Brennstoffpellets zunächst vorrangig in industriellen und kommunalen Großfeuerungsanlagen Anwendung, während sich in Mitteleuropa parallel dazu der Einsatz bei privaten Verbrauchern im kleinen und mittleren Leistungssegment etablierte. Dementsprechend erfolgt eine Trennung der Pellets gemäß ihres Einsatzbereiches in:

  • Industriepellets, die v. a. für den Einsatz im Kraftwerksbereich, in Heizwerken und häufig auch für Biomassekessel im höheren Leistungsbereich zur Objektversorgung genutzt werden
  • Premiumpellets, die vorrangig in Biomassefeuerungsanlagen für den kleinen und mittleren Leistungsbereich überwiegend bei Endverbrauchern eingesetzt werden 

Im Vergleich zur kontinuierlichen, monatlichen Preisaufzeichnung für Premiumpellets durch branchennahe Verbände und Unternehmen existieren bis 2007 nur wenig belastbare Daten zur Entwicklung von Industriepelletpreisen. Um auch hier mehr Transparenz in den stetig wachsenden europäischen Markt zu bringen, etablierten sich inzwischen zwei unabhängige Preisindizes. Der APX-ENDEX startete den "Industrial Wood Pellets"-Preisindex im Jahre 2008 und konzentriert sich auf die Preise an den Häfen Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen (ARA) und beinhaltet Kosten, Versicherung und Fracht (CIF: Cost, Insurance, Freight). Der 2009 eingeführte FOEX PIX Nordic Pellet Index bildet die CIF-Preise an den Nord- oder Ostseehäfen ab. 

Im Ergebnis zeigt die Kurzstudie, dass sich in den letzten Jahren der Preis für Industriepellets mit 24 - 30 €/MWh im Vergleich zur volatilen Preisentwicklung fossiler Brennstoffe (Heizöl, Erdgas) relativ konstant entwickelt hat. Die stabile Entwicklung des Industrieholzpelletpreises kann für potenzielle Investoren / Inhaber ausschlaggebend bei der Wahl des Brennstoffs für ein Versorgungsobjekt sein. 

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.