Pitch!!! Your Idea - Wissenschaftler präsentieren innovative Forschungskonzepte für die biobasierte Wirtschaft von morgen

Deutschland strebt neben einer Transformation der Energiewirtschaft von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien auch einen schrittweisen Übergang in eine biobasierte Wirtschaft an. Im Rahmen eines vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, dem Deutschen Biomasseforschungszentrum und dem Gründernetzwerk "SMILE" initiierten Bioökonomie-Workshops waren Wissenschaftler sowie Studierende aus Mitteldeutschland aufgerufen, ihre Ideen und Konzepte für eine Bioökonomie der Zukunft einzureichen und einem breiten Fachpublikum vorzustellen.

Im Rahmen des UFZ Final Workshop BioEconomy fand am 16. März 2017 die Abendveranstaltung "Pitch!!! Your idea for the BioEconomy Region 2017" im Leipziger KUBUS statt. Sechs Finalistinnen und Finalisten präsentierten ihre Konzepte, Produkte und Dienstleistungen für die Bioökonomie der Zukunft. Aus den vielfältigen eingereichten innovativen Ideen und Produkten für die BioEconomy Region 2017 hatte das Organisationsteam im Vorfeld sechs Finalistinnen und Finalisten ausgewählt. Bereits Anfang März hatten diese ein Training erhalten, um ihre Präsentationstechniken zu verbessern und sich auf die Pitch-Vorträge vorbereiten zu können. 

Mit einem innovativen Ansatz zur energetischen Nutzung von Kaffeesatz durch die Umwandlung zu Pellets überzeugte die vietnamesische Wissenschaftlerin Chau Dang Huyen von der Technischen Universität Dresden die Zuhörer und gewann damit den Publikumspreis. Daniel Fischer, Doktorand an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, stellte ein Konzept vor, mit dem Biokohle mittels eines transportablen und dezentral verwendbaren Pyrolyse-Ofens ökonomisch, umwelt- sowie gesundheitsschonend in Afrika hergestellt werden kann. Mit seiner innovativen Idee, die perspektivisch mit Partnern in Deutschland und Kenia umgesetzt werden soll, gewann er den Jurypreis. Weitere Pitches beschäftigten sich mit Formholzprodukten aus Buchenholz, einem flexiblen Vergaser zur Verwertung unterschiedlicher Biomassen und Reststoffe sowie einer Informations- und Handelsplattform für regionale Bioprodukte und einem konsumentenzentrierten Ansatz für die Kreislaufwirtschaft. 

Mit ihren teils bereits sehr fortgeschrittenen Prototypen demonstrierten die sechs Finalisten exemplarisch die vielfältigen Möglichkeiten, wie eine Transformation von einer Wirtschaft auf der Basis von fossilen Rohstoffen hin zu einer nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Ressourcen auf lokaler, regionaler sowie nationaler Ebene erfolgreich gelingen kann. Darüber hinaus zeigte der Wettbewerb auch das große Potenzial der zukunftsträchtigen Bioökonomie-Branche und des Innovationsraumes Mitteldeutschland auf. Auf zukünftigen Veranstaltungen sollen vermehrt Partner aus der Industrie sowie Investoren einbezogen werden, um Kooperationen zur Markteinführung aktiv zu unterstützen.

 

Die sechs Finalistinnen und Finalisten

Referent

Thema

Chau Dang Huyen
Technische Universität Dresden
Gewinnerin Publikumspreis
Valorization of coffee grounds by reuse for fuel logs production (Pellets aus Kaffeesatz)
Daniel Fischer
Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
Gewinner Jurypreis
Pyrolyse-Ofen zur dezentralen Erzeugung von Wärme und Biokohle
Prof. Dr.-Ing. Peer Haller
Technische Universität Dresden
BEECHPOLE – Formholzprodukte aus Buche
Mary Osorio Baena
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
CYPRO – Konsumentenzentrierter Ansatz für die Kreislaufwirtschaft
Sergej Sizincev
Social Impact Lab Leipzig
BIOSUCHE – Informations- und Handelsplattform für regionale Bioprodukte
Dr. Fouzi Tabet
Deutsches Biomasseforschungszentrum
FLEXGAS – Flexibler Vergaser zur Verwertungen unterschiedlicher Biomassen und Reststoffe

 

 


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.