Neues Forschungsvorhaben analysiert Optionen für Biogas-Bestandsanlagen bis 2030

Bis zum Jahr 2030 wird eine Vielzahl von Biogasanlagen aus der Förderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fallen und der Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien am Energiesystem gleichzeitig zunehmen. Für Anlagenbetreiber ergibt sich hieraus eine Vielzahl neuer Anforderungen. In einem vom Umweltbundesamt (UBA) beauftragten Forschungsvorhaben sollen Optionen aufgezeigt werden, wie Bestandsanlagen ökonomisch und ökologisch sinnvoll weiterbetrieben werden könnten und dabei einen Beitrag zur Veränderung des Energiesystems leisten können.

Im Projektverbund mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) und der Kanzlei Becker Büttner Held Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater (BBH) untersucht das Deutsche Biomasseforschungszentrum im Forschungsvorhaben "Optionen für Biogas-Bestandsanlagen bis 2030 aus ökonomischer und energiewirtschaftlicher Sicht" Perspektiven von Biogas-Bestandsanlagen in Deutschland. Im Fokus des zweijährigen Verbundprojektes steht die Frage, welche Optionen für einen Weiterbetrieb von Biogasanlagen bis 2030 existieren und welche Perspektiven sich für die jeweiligen Sektoren (Verkehr, Strom, Wärme) entsprechend der Ausbauziele mit erneuerbaren Energien und der nationalen Klimaschutzziele ergeben.

In insgesamt vier Arbeitspaketen werden verschiedene Aspekte zur perspektivischen Weiterentwicklung von Bestandsanlagen erforscht und u.a. die Fragen untersucht, welche alternativen Anlagenkonzepte besonders wertvoll für das sich verändernde Energiesystem sind, für welche Bestandsanlagen die Umrüstung zu einem dieser Konzepte technisch möglich, ökonomisch tragbar und ökologisch sinnvoll ist und welche Hemmnisse bei der Umsetzung solcher alternativen Anlagenkonzepte bestehen. "Ziel des Vorhabens ist es, gegenüber Betreibern von Bestandsbiogasanlagen zu definieren, welche Maßnahmen für die Umsetzung alternativer Anlagenkonzepte zu ergreifen sind und politischen Entscheidungsträger gleichzeitig möglichst konkrete Vorschläge für die notwendigen Anpassungen, u.a. der rechtlichen Rahmenbedingungen mitzugeben", fasst die Projektleiterin am DBFZ, Jaqueline Daniel-Gromke, die Zielrichtung des Projekts zusammen.

Das FuE-Vorhaben wurde vom Umweltbundesamt im Rahmen des EVUPLAN (FKZ: 37EV 16 111 0) ausgeschrieben und umfasst eine Projektlaufzeit von zwei Jahren (1/2017–2/2019). Anfang November 2017 sollen die ausgewählten Anlagenkonzepte und die Bewertungs-Matrix im Rahmen eines Experten-Workshops beim Umweltbundesamt in Dessau vorgestellt und diskutiert werden.

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.