Realisierungswettbewerb Kunst am Bau für das Deutsche Biomasseforschungszentrum in Leipzig entschieden

Aus einem zweiphasigen Wettbewerb "Kunst am Bau" für das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Leipzig ist die Münchener Künstlerin Lisa Erb mit ihrem Entwurf "Prototyp" als Siegerin hervorgegangen. Die Kunstinstallation soll im Zuge der Errichtung des Technikumsneubaus des DBFZ bis zum Jahr 2019 am Standort in Leipzig-Schönefeld umgesetzt werden. Eine öffentliche Ausstellung aller Arbeiten findet vom 19.-23. Dezember 2016 sowie vom 02.-06. Januar 2017 im Foyer des Leipziger KUBUS in der Permoserstraße 15 statt.

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum erhält an seinem Standort in der Torgauer Straße bis zum Jahr 2019/2020 ein neues Büro- und Seminargebäude sowie eine Technikumshalle für seine drei technischen Forschungsbereiche. In der insgesamt 4.675 qm2 großen Halle werden vielfältige Versuchsanordnungen zur Erforschung und Entwicklung von Technologien und innovativen Konzepten zur nachhaltigen und effizienten Nutzung von Bioenergie betrieben. Als ein baukulturell bedeutsamer Bestandteil der Bauaufgabe wird auch Kunst am Bau in das Gesamtvorhaben an der Torgauer Straße integriert. Dazu wurde im Juni 2016 ein Realisierungswettbewerb in zwei Phasen ausgelobt. Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, eine Kunst zu entwerfen, die sich mit dem Forschungsgegenstand sowie der Arbeit des DBFZ auseinandersetzt und einen Bezug zur neuen Architektur herstellt.

Insgesamt 60 Künstler hatten sich mit ihren Entwürfen an der ersten Wettbewerbsphase beteiligt. Durch ein unabhängiges Preisgericht unter dem Vorsitz von Dr. Barbara Steiner, Leiterin des Kunsthauses Graz, wurden unter allen Wettbewerbsteilnehmern am 12. September 2016 fünf Vorschläge für die zweite Phase ausgewählt und drei Künstler vom Auslober direkt in die zweite Phase eingeladen. In der abschließenden Sitzung des Preisgerichts am 30. November 2016 wurde die Arbeit von Lisa Erb aus München als siegreicher Entwurf ausgewählt und zur Umsetzung empfohlen. Die Künstlerin will in einem intensiven Dialog mit dem DBFZ Parameter und Daten aus der täglichen Forschungsarbeit abgreifen, digital aufbereiten, vernetzen und umwandeln und in einem "Prototypen" sichtbar machen. Mit einem zweiten Rang wurde die Arbeit von Angela Bulloch aus Berlin gewürdigt. Einen dritten Rang erzielte Karen Laube aus Leipzig.

Ausgewählt wurde die Künstlerin Lisa Erb aufgrund ihres anschaulichen Umgangs mit Komplexitäten, wie sie der Tätigkeit des DBFZ zu Grunde liegen, und der sehr überzeugenden Übersetzung in eine bildnerische Sprache, die wissenschaftliche und künstlerische Aspekte gleichermaßen verbindet, so das Preisgericht. Mit ihrer Arbeit verdeutlicht und vermittelt sie Aufgaben und Funktionsweise des DBFZ und stellt einen direkten Bezug zu den baulichen Anlagen und Prozessen vor Ort her. Die experimentell und spielerisch angelegte Arbeit schreibt sich in die Abläufe und Funktionszusammenhänge des DBFZ ein und sucht die Auseinandersetzung mit den am Institut tätigen Forschern. Gemeinsam sollen vorhandene Daten, Fakten, Parameter in eine sogenannte "Gating-Komposition-Maschine" (in der einzelne Informationen kontrolliert zusammengebracht werden) eingespeist und dann wieder in den realen Raum zurückgebracht werden, manifestiert in einer Installation auf dem Gelände des DBFZ.

Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium der Finanzen und den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Niederlassung Leipzig I. Für die Realisierung der Kunst am Bau stehen insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung.

Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.