Forschungskonsortium tritt mit weiterentwickeltem "Twinfire"-Ofen bei US-Wettbewerb an

Einfache Kaminöfen zählten lange zu den Hauptverursachern von luftgetragenen Schadstoffen wie Feinstaub und Ruß. Nicht zuletzt durch zahlreiche Forschungsaktivitäten von Herstellern und Instituten hat in den vergangenen Jahren jedoch eine deutliche technische Weiterentwicklung stattgefunden. Wie weit diese Entwicklung vor dem Hintergrund der Kleinfeuerungsverordnung (1. BImSchV) vorangeschritten ist, wird im November auf dem von der Alliance for Green Heat organisierten US-Feuerungswettbewerb im Brookhaven National Laboratory (Upton/New York) an ausgewählten Beispielen begutachtet – mit Beteiligung des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ).

Bereits 2013 konnte die Firma Specht Modulare Systeme GmbH (vertreten durch den US-Importeur Wittus) mit dem Standardmodell der "Twinfire"-Serie den zweiten Platz beim Feuerungswettbewerb "Next Generation Wood Stove Design Challenge" belegen. Mit dem neuen und vom DBFZ mitentwickelten Prototyp "xeoos X8 lang" will das "Team Wittus" in diesem Jahr nach der Krone für den besten am Markt verfügbaren Standard-Kaminofen greifen. Hierfür wurde der in Zusammenarbeit von Specht, DBFZ und Universität Leipzig entwickelte Ofen nochmals deutlich hinsichtlich der Brennkammergeometrie optimiert und mit den zum Patent angemeldeten und im Brennraum integrierten NEKO-Katalysatoren ausgerüstet. Zusätzlich wird die Verbrennungsluft im Ofen nun über ein temperatur-sensorgestütztes Regelungsmodul gesteuert und kann somit einen erheblichen Beitrag zur Minderung des Nutzereinflusses auf die Schadstoffe leisten. 

"Unsere Ambitionen auf den Titel sind hoch, insbesondere was die Kategorien Emissionen und Effizienz betrifft. Mit dem entwickelten Prototypen konnten wir das bereits erfolgreiche Modell aus dem Vorjahr nochmals verbessern", so Dr. Ingo Hartmann (DBFZ), der den Kaminofen zusammen mit dem Geschäftsführer der Importfirma "Wittus - Fire by Design", Herrn Niels Wittus, auf dem US-Wettbewerb präsentieren wird. Dazu werden die DBFZ-Wissenschaftler Dr. Ingo Hartmann sowie Tobias Ulbricht als Vertreter der akkreditierten Prüfstelle neben zahlreichen unabhängigen Experten aus Wissenschaft und Industrie auch am "Stove Design Workshop" teilnehmen und zum Thema "Emissionsminderung an Biomassefeuerungen" referieren.

Die entstandenen Entwicklungen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsvorhabens "DBU-NEKO" sollen – unabhängig vom Ergebnis des Wettbewerbs – weiter intensiv vorangetrieben werden. So finden in der kommenden Heizperiode abschließende Demonstrationsmessungen statt. Das im Juli 2014 neu gegründete unabhängige Ingenieurbüro ETE EmTechEngineering GmbH aus Leipzig befasst sich außerdem mit der Markteinführung und Praxisübertragung dieser Entwicklungen und berät zusätzlich Gewerbekunden hinsichtlich Emissionsminderung und Effizienzsteigerung bei Feuerungsprozessen.

 


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.