Deutsches Biomasseforschungszentrum erfolgreich durch den Wissenschaftsrat evaluiert

Auf Beschluss des Bundeministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden seit Dezember 2011 alle Bundesforschungseinrichtungen des BMEL- Geschäftsbereichs sowie auch das Deutsche Biomasseforschungszentrum als Einrichtung der Bundesregierung (vertreten vom BMEL) durch den Wissenschaftsrat (WR) evaluiert. Nach rund einjähriger Prüfung werden dem DBFZ im nun vorliegenden, abschließenden Bewertungsbericht für den untersuchten Zeitraum von 2010-2012 eine erfolgreiche Aufbauphase sowie eine "beachtliche Kompetenz im Bereich der Biomassenutzung" bescheinigt.

Seit 2004 führt der Wissenschaftsrat im Auftrag des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung eine systematische Evaluierung der Bundesforschungseinrichtungen durch. Ziel der Evaluierung ist es, dort wo erforderlich, vorhandene Strukturen zu modernisieren, Wettbewerbselemente zu stärken, Qualität und Effizienz der Forschung zu steigern und somit zu einer verbesserten Erfüllung der Aufgaben des Bundes beizutragen.

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) wurde im Jahr 2008 gegründet und soll eine umfassende anwendungs-, nachhaltigkeits- und technologieorientierte Forschung zur effizienten Integration der Ressource Biomasse in das heutige und künftige Energiesystem sowie in das Bioökonomiesystem der Zukunft betreiben und diese Entwicklungen wissenschaftlich begleiten. Im Rahmen der Evaluierung des Wissenschaftsrates wurde die Aufbauphase (3-5 Jahre nach der Gründung) der Bundesforschungseinrichtung begutachtet.

In seinem Bewertungsbericht zu den Aktivitäten des DBFZ kommt der Wissenschaftsrat zu einem weitgehend positiven Urteil über die noch junge Forschungseinrichtung im Leipziger Wissenschaftspark: "Dem Forschungszentrum ist es in den wenigen Jahren seit seiner Gründung gelungen, eine beachtliche Kompetenz im Bereich der Biomassenutzung herauszubilden. Neben seinem umfassenden, vom BMEL erteilten Forschungsauftrag, erbringt das ressortübergreifend aufgestellte DBFZ wichtige Forschungs- und Beratungsleistungen für weitere Bundesministerien, die wissenschaftlichen Fachgemeinschaften sowie die Öffentlichkeit, die von diesen sehr geschätzt werden". 

Darüber hinaus wird das DBFZ vom WR als drittmittelstarkes Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt in der anwendungsorientierten, qualitativ hochwertigen Forschung beschrieben. Auch die erfolgreichen Kooperationen mit der Industrie werden hervorgehoben und die bedarfsgerechten, wissenschaftsbasierten Dienstleistungen als große Stärke des DBFZ herausgestellt. Entscheidende Basis für diese erfolgreiche Aufbauarbeit sind die Leistungen des interdisziplinären Mitarbeiterteams am DBFZ und dies wird auch vom WR so gewertet: "Das Personal zeichnet sich durch Kompetenz, Motivation und Leistungsfähigkeit aus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Lage, sowohl forschungs-  als auch beratungsorientiert zu arbeiten und diese Aufgaben gut miteinander zu verbinden."

Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat bei der notwendigen weiteren Fokussierung der angewandten Forschung sowie der Stärkung der Grundlagenforschung. Dies soll durch eine bessere Vernetzung mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie durch die Intensivierung der Industriekooperationen realisiert werden. Auch die bereits sehr gut funktionierenden wissenschaftsbasierten Dienstleistungen sollen weiter ausgebaut werden, um das Potential u.a. in der Politikberatung besser ausschöpfen zu können. "Wichtig ist es zudem, die Einrichtung entsprechend ihrer strategischen Ausrichtung langfristig personell und finanziell abzusichern", so der WR.

Prof. Dr. Michael Nelles, wissenschaftlicher Geschäftsführer des DBFZ freut sich über das Ergebnis der Evaluierung: "Der Wissenschaftsrat bescheinigt dem DBFZ eine erfolgreiche Aufbauphase und dies freut mich für unser sehr engagiertes Mitarbeiterteam. Die Stärken und Schwächen des DBFZ wurden weitgehend erkannt und zielführende Empfehlungen für die Weiterentwicklung im wissenschaftlichen Bereich gegeben."

Nach der erfolgreichen Aufbauphase soll das DBFZ in den nächsten Jahren zur national führenden, ressortübergreifend aufgestellten Bundesforschungseinrichtung auf dem Gebiet der energetischen Verwertung von Biomasse weiterentwickelt und die internationale Sichtbarkeit weiter erhöht werden. "Der Bewertungsbericht sowie die Empfehlungen sind für die laufenden internen Diskussionen im DBFZ sowie die Beratungen mit dem Alleingesellschafter BMEL, dem ressortübergreifend aufgestellten Aufsichtsrat (BMEL, BMUB, BMBF, BMVI, SMUL) und dem internationalen wissenschaftlichen Beirat eine sehr gute Basis", so Nelles abschließend.

 

Download

Der vollständige Bewertungsbericht des Wissenschaftsrats ist unter dem folgenden Link als PDF verfügbar: 
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/3986-14.pdf


Smart Bioenergy – Innovationen für eine nachhaltige Zukunft 

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum arbeitet als zentraler und unabhängiger Vordenker im Bereich der energetischen und stofflichen Biomassenutzung an der Frage, wie die begrenzt verfügbaren Biomasseressourcen nachhaltig und mit höchster Effizienz und Effektivität zum bestehenden und zukünftigen Energiesystem beitragen können. Im Rahmen der Forschungstätigkeit identifiziert, entwickelt, begleitet, evaluiert und demonstriert das DBFZ die vielversprechendsten Anwendungsfelder für Bioenergie und die besonders positiv herausragenden Beispiele gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mit der Arbeit des DBFZ soll das Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in einer biobasierten Wirtschaft insgesamt erweitert und die herausragende Stellung des Industriestandortes Deutschland in diesem Sektor dauerhaft abgesichert werden – www.dbfz.de.