Erneuerbares Kerosin kann wie fossiles Kerosin eingesetzt werden – ist jedoch messbar umwelt- und klimafreundlicher
Weltweit erstmals durchgeführtes Vorhaben zum Einsatz von Multiblendkerosin stellt Ergebnisse vor
Durch den Einsatz von Multiblend JET A-1 lassen sich nicht nur Treibhausgasemissionen, sondern auch lokale Emissionen messbar signifikant reduzieren. Vorrangiges Ziel des vom Bundesverkehrsministerium ins Leben gerufenen Pilotprojekts DEMO-SPK war es, das Verhalten von Gemischen aus mehreren erneuerbaren Kerosinen mit fossilem JET A-1 unter realistischen Bedingungen in der Versorgungsinfrastruktur eines Großflughafens zu untersuchen und zu verifizieren. Hierzu galt es, erstmals auf internationaler Ebene den Einsatz von Multiblend JET A-1 in der allgemeinen Kraftstoffversorgungsinfrastruktur von der Beschaffung bis zur Betankung im Flugzeug erfolgreich zu demonstrieren.
Umwelt- und klimafreundliche erneuerbare Kraftstoffe für die Luftfahrt werden einen entscheidenden Beitrag für die Senkung der Emissionen des Luftverkehrs leisten müssen. Heute sind bereits verschiedene unterschiedliche Herstellungsverfahren zugelassen. Mittelfristig ist zu erwarten, dass Flughäfen in Deutschland mit JET-A1 beliefert werden, der auch erneuerbare Kraftstoffe unterschiedlicher Art in variablen Anteilen enthalten wird. Im Rahmen des Projekts DEMO-SPK wurde der Einsatz von Multiblend JET A-1 in der allgemeinen Kraftstoffversorgungsinfrastruktur erfolgreich demonstriert. Neben Analysen zu den Kerosineigenschaften erfolgten zudem Emissionsmessungen, Lebenszyklusanalysen sowie Arbeiten zu praktikable Nachhaltigkeitsdokumentationen und Anrechnungsverfahren im Emissionshandel. Mehr als 20 internationale Partner haben dieses bislang einmalige Projekt ermöglicht.
Die Ergebnisse sind vielversprechend: Es konnte gezeigt werden, dass die Bereitstellungskette von Multiblend JET A-1 technisch machbar und der Einsatz ohne Abweichung vom Normalbetrieb möglich ist. Verifiziert wurde auch, dass durch den Einsatz von Multiblend JET A-1 die Partikelemissionen im Bodenlauf um rund 30 bis 60 Prozent sowie CO2-Äquivalentemissionen um rund 35 Prozent gegenüber reinem fossilen JET A-1 reduziert werden können. Zudem wurde eine Reihe von Lösungsansätzen und Empfehlungen erarbeitet, um den praktischen Einsatz zu erleichtern.
Über das Projekt DEMO-SPK
Das Forschungs- und Demonstrationsvorhaben zum Einsatz von erneuerbarem Kerosin am Flughafen Leipzig / Halle (kurz DEMO-SPK) mit mehr als 20 internationalen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft wurde als Modellvorhaben der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) initiiert und durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) finanziert. Koordiniert wurde das Vorhaben vom DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH; zu den Partnern zählten u. a. Adeptus Green Management GmbH, aireg e. V., ASG Analytik-Service GmbH, BP Europa SE, DHL / European Air Transport Leipzig GmbH, Dettmer Rail GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) e. V., GEVO Inc., IFOK GmbH, knoell Germany GmbH, Meo Carbon Solutions GmbH, Neste Corporation, Petro Lab GmbH, Sunfire GmbH, Tanquid GmbH & Co. KG, TOTAL S.A., Technische Universität Bergakademie Freiberg, Technische Universität Hamburg, VTG AG, Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) sowie World Energy LLC.