Tagebauaktivitäten in den Revieren


Im Jahr 2020 arbeiteten im Rheinland 9.500 Beschäftige, in der Lausitz 7.800 Beschäftige und in Mitteldeutschland 2.200 Beschäftigte in der Braunkohlewirtschaft. Wenngleich ein Großteil der aktuell Beschäftigten bis zur Stilllegung der Kraftwerke in Rente sein wird, handelt es sich größtenteils um gut bezahlte Industriearbeitsplätze, die es im Transformationsprozess gleichwertig zu kompensieren gilt. Der Beitrag gibt einen Überblick zu den Braunkohle-Unternehmen und deren Kraftwerken. Das Ziel ist es, die Struktur der Braunkohleindustrie transparent darzustellen. Denn gerade die Firmenstrukturen der ostdeutschen Braunkohleindustrie sind äußerst komplex.

Tagebauaktivitäten in den Revieren

Die Kohle wird in allen Lagerstätten im Tagebau gewonnen. Dazu muss zunächst die obere Erdschicht, der sogenannte Abraum, beseitigt werden. Je nach Revier variieren Tiefe und Mächtigkeit der Kohleschichten. So findet sich im Rheinischen Revier die Kohle in 100 bis 456 Metern Tiefe, im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier in 80 bis 120 Metern.[1] Entsprechend unterscheidet sich auch das Verhältnis von Abraum zu Kohle: Mussten im Jahr 2020 im Rheinischen Revier 6 Kubikmeter Abraum beseitigt werden, um eine Tonne Kohle zu fördern, waren es im Lausitzer Revier 6,1 und im Mitteldeutschen Revier 3,3 Kubikmeter.

 


» Download: Braunkohle nach Tagebauen [Grafik][2] [Daten]


In den Revieren wird in insgesamt zehn Tagebauen Kohle gefördert, wovon größtenteils seit mehr als 50 Jahren Kohle abgebaut wird. Der einzige Tagebau, der nach dem Jahr 2000 in Betrieb genommen wurde, ist Garzweiler im Rheinischen Revier. In der Region gibt es noch zwei weitere Tagebaue, Hambach und Inden. Sie alle werden vom RWE Konzern betrieben. 2020 wurden dort insgesamt 51,4 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert. Das entspricht ungefähr 50 Prozent der deutschen Braunkohlefördermenge. 

Das im Lausitzer Revier bestimmende Unternehmen für Braunkohleabbau ist die EPH-Tochter LEAG[a](↓). Die LEAG baute im Jahr 2020 43,2 Mio. Tonnen Braunkohle ab, um die brandenburgischen Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe sowie das sächsische Kraftwerk Boxberg mit Brennstoff zu versorgen. Während im Kraftwerk Jänschwalde primär Kohle aus dem gleichnamigen Tagebau verstromt wird, sind die Tagebaue Nochten und Reichwalde Hauptversorger des Kraftwerks Boxberg. Für das Kraftwerk und den Kohleveredelungsbetrieb Schwarze Pumpe werden jährlich bis zu 16 Mio. Tonnen Kohle im Tagebau Welzow-Süd gefördert.

Die Braunkohlefördermenge betrug im Jahr 2020 im Mitteldeutschen Revier 12,8 Mio. Tonnen und ist damit deutlich kleiner als in den beiden anderen Revieren. Die Lagerstättenvorräte umfassen etwa 10 Mrd. Tonnen, von denen ca. 2 Mrd. Tonnen als wirtschaftlich abbaubar gelten.[3] Der Tagebau Schleenhain dient der Versorgung des Kraftwerkes Lippendorf (↓).  Der Tagebau Profen versorgt das Kraftwerk Schkopau und die Betriebe der MIBRAG (Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH). Die MIBRAG ist die größte regionale Bergbaugesellschaft und betreibt neben den Tagebauen in Sachsen und Sachsen-Anhalt auch die Kraftwerke Deuben und Wählitz sowie die Staubfabrik in Deuben. Des Weiteren fördert die ROMONTA GmbH im eigens betriebenen Tagebau Amsdorf bitumenreiche Braunkohle zur Herstellung von Montanwachs.

Komplexes Firmengeflecht in tschechischem Besitz

Die Struktur der ostdeutschen Braunkohle-Unternehmen ist äußerst komplex. Der Industriezweig ist von den zahlreichen Mutter- und Tochterfirmen und teils von intransparenten Eigentümerstrukturen geprägt. Im Kern teilen sich die beiden tschechischen Unternehmen EPH und PPF mit ihren Geschäftsführern Daniel Křetínský sowie der Petr Kellner Familie die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft.

Übersicht zur Struktur der Braunkohle-Unternehmen in den Revieren

» Download: Struktur der Braunkohle-Unternehmen in den Revieren [PDF] [4]


Die MIBRAG mbH mit Sitz in Zeitz gehört seit 2009 zur EPH-Gruppe. Die JTSD Braunkohlebergbau GmbH fungiert als Gesellschafter. Die MIBRAG ist seit 2016 in der Projektgruppe „Innovation im Revier“ der Metropolregion Mitteldeutschland aktiv und kooperiert darüber u.a. mit der GETEC green energy GmbH.

Die LEAG- Gruppe umfasst die Unternehmen Lausitz Energie Verwaltungs GmbH (LE-V), die Lausitz Energie Bergbau AG (LE-B) und die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LE-K) sowie deren jeweilige Tochtergesellschaften. Der Konzern entstand im Jahr 2016 durch den Verkauf der Lausitzer Kraftwerke und Tagebaue von Vattenfall an das tschechische Konsortium bestehend aus Energetický a průmyslový holding, a.s. (EPH) und der PPF Investments. Die Unternehmen LE-B und LE-K befinden sich zu je 50 Prozent im Besitz der EPH und der PPF Investments. Mehrheitseigentümerin ist die LE-V, die wiederum zu 100 Prozent der LEAG Holding a.s. mit Sitz in Prag zugehörig ist. Die LE-V ist als Holding-Gesellschaft u.a. für das Rechnungs- und Steuerwesen der Bergbau- und Kraftwerkssparte zuständig.

Die LEAG war im Jahr 2020 hinter RWE der zweitgrößte Stromproduzent Deutschlands. Mit knapp 40 TWh erzeugte das Unternehmen 15 Prozent der gesamten Jahresstrommenge.[5]

Das tschechische Energieversorgungsunternehmen Energetický a průmyslový holding, a.s. (EPH) ist eine Aktiengesellschaft und wurde im Jahr 2009 gegründet. Die Firma besteht aus über 70 Unternehmen. Dazu gehört auch die EP Power Europe Gruppe, deren Fokus auf Stromerzeugung, Braunkohlebergbau und erneuerbaren Energien liegt – vorwiegend in Italien, Deutschland, Großbritannien, der Tschechischen Republik und Slowakei.

PPF Investments ist ein Private-Equity-Unternehmen mit Tomáš Brzobohatý als Mehrheitsaktionär. Die Geschäftsbeziehungen zur niederländischen PPF-Group von der Petr Kellner Familie sind undurchsichtig. Allerdings hält PPF Investments 50 Prozent der Anteile an den LEAG-Unternehmen LE-B und LE-K. Die PPF Gruppe tritt hierbei als Investor auf und die PPF Investments verwaltetet deren eingebrachte Mittel (vgl. PPF Investments, letzter Zugriff: 03.05.2022)

Die ROMONTA GmbH ist der weltweit größte Hersteller von Montanwachs und betreibt in Sachsen-Anhalt den firmeneigenen Tagebau Amsdorf. Konzernmutter ist die ROMONTA Holding, die zum 01. Januar 2020 von der GETEC Energie Holding GmbH (GETEC) übernommen wurde (ROMONTA 2020).

Die stillgelegten Tagebaue und Veredelungsbetriebe in den beiden ostdeutschen Revieren werden durch das bundeseigene Unternehmen Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) saniert. Zu den Aufgaben zählen die Bergbausanierung und das Wasser- sowie Flächenmanagement. Die Finanzierung der Braunkohlesanierung erfolgt aus Bundes- und Landesmitteln. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 stehen hierfür gemäß Verwaltungsabkommen Braunkohlesanierung (VA VI) 1.230 Mio. € zur Verfügung.[6]

 


Kraftwerke Lausitz und Mitteldeutschland im Überblick

Für die technische Betriebsführung des Kraftwerks Schkopau mit zwei Blöcken je 450 MW installierter Leistung ist die Kraftwerk Schkopau Betriebsgesellschaft mbH verantwortlich. Konzernmutter ist die Saale Energie GmbH. Im Jahr 2020 betrug die Strom- und Dampferzeugung des Kraftwerks Schkopau 2.671 GWh. Die erzeugte Energie dient der Versorgung der örtlichen Dow Olefinverbund GmbH, der DB Energie GmbH (Frankfurt a. M.) und der Vattenfall Europe Generation AG (Cottbus). Die Kraftwerk Schkopau GbR ist Eigentümerin des Braunkohlekraftwerks. Deren Gesellschafter ist wiederum die Saale Energie GmbH. Die Die Anteile der Saale Energie GmbH werden von dem tschechischen Energiekonzern EPH gehalten. Im Rahmen des geplanten Kohleausstiegs der Bundesregierung soll das Kraftwerk Schkopau Ende des Jahres 2034 vom Netz gehen.

Das Kraftwerk Lippendorf mit zwei Blöcken je 920 MW installierter Leistung wird von der LEAG betrieben. Block R des Kraftwerks befindet sich im Eigentum der LEAG, Block S im Eigentum der EnBW. Das südlich von Leipzig gelegene Kraftwerk deckt mehr als 80 Prozent des Fernwärmebedarfs der Großstadt.[7] Die Abschaltung erfolgt nach Plänen der Bundesregierung Ende 2035.

Zur Erreichung der nationalen Klimaziele wurden die Blöcke F und E des Kraftwerks Jänschwalde mit je 500 MW installierter Leistung bereits zum 01.10.2018 bzw. zum 01.10.2019 vorläufig stillgelegt. Eine endgültige Stilllegung erfolgt nach vierjähriger Sicherheitsbereitschaft. In ganz Deutschland sollen bis zum Jahr 2023 insgesamt 2,7 GW (ca. 13 % der Leistung aus der Braunkohleverstromung) zur CO2-Reduktion vom Netz genommen werden.[8] Die letzten Blöcke des Kraftwerks werden Ende 2028 vom Netz gehen.

Das Kraftwerk Schwarze Pumpe mit zwei Blöcken je 800 MW installierter Leistung wird von der LEAG betrieben. Einen Teil des bei der Stromerzeugung entstehenden Prozessdampfs wird an den benachbarten Veredlungsbetrieb der Lausitz Energie Bergbau AG für die Trocknung von Braunkohle bei der Brikettherstellung geliefert. Der bei der Reinigung der Rauchgase anfallende Gips wird u.a. in dem KNAUF Gipswerk zur Herstellung von Gipskartonplatten und im Werk im Industriepark Schwarze Pumpe eingesetzt. Im Rahmen des geplanten Kohleausstiegs der Bundesregierung gehört Schwarze Pumpe zu den Braunkohlekraftwerken, die bis zum finalen Ausstieg aus der Kohleverstromung Ende 2038 am Netz bleiben sollen.

Das von der Lausitz Energie Kraftwerke AG betriebene Kraftwerk Boxberg hat eine installierte Nennleistung von 2.575 MW. Im Kraftwerk wird vor allem Rohbraunkohle aus den Tagebauen Nochten und Reichwalde verbrannt. Gemäß des Ausstiegspfads aus der Kohleverstromung werden die ersten beiden 500-MW-Blöcke 2029 stillgelegt. Die Blöcke Q und R gehören zu den letzten Kohlekraftwerken, die 2038 vom Netz gehen sollen.


Die MIBRAG-Gruppe besteht aus fünf 100-prozentigen Tochterunternehmen und drei Beteiligungen. Dazu gehört u.a. die Helmstedter Revier GmbH, die für die Braunkohleverstromung im Kraftwerk Buschhaus zuständig war. Das Kraftwerk befand sich seit 01. Oktober 2016 in Sicherheitsbereitschaft und wurde 2020 vollständig stillgelegt. Der Arbeitsschwerpunkt der Helmstedter Revier GmbH liegt somit auf der Rekultivierung des Tagebaus.

Die Unternehmen Lausitz Energie Bergbau AG (LE-B) und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LE-K) sind durch deren Mutterunternehmen Lausitz Energie Verwaltungs GmbH (LE-V) in der LEAG-Gruppe verbunden. Die LE-B übernimmt primär Aufgaben zur Förderung und Veredlung von Braunkohle. Sie hat acht 100-prozentige Tochterunternehmen. Die LE-K ist verantwortlich für die Erzeugung von Strom und Wärme und besitzt mit der Kraftwerk Schwarze Pumpe GmbH ein 100-prozentiges Tochterunternehmen.

Zur ROMONTA GmbH gehört die Tochtergesellschaft ROMONTA Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH, die wiederum aus drei Tochterfirmen und einer Beteiligung besteht (GERO Solarpark GmbH).


» Download: Unternehmensgruppen [Grafik]

» Download: Jahresabschlüsse ausgewählter Unternehmen 2020 [Grafik]


Im Jahr 2020 wurden in den Tagebauen Profen und Schleenhain der MIBRAG GmbH 12,3 Mio. Tonnen Rohbraunkohle abgebaut. Abnehmer waren die Kraftwerke Lippendorf und Schkopau, Stadtwerke sowie Industrieunternehmen. Zum Umsatz der MIBRAG tragen auch die Kraftwerke Deuben und Wählitz bei, welche Fernwärme und Prozessdampf für die Region bereitstellen. Ferner werden im Veredelungsbetrieb Deuben Braunkohlestaub und Briketts hergestellt. Insgesamt entfallen ca. 88 Prozent des Umsatzes auf die Rohkohle, rund 3,5 Prozent auf Verstromung und Fernwärme sowie 3 Prozent auf Veredelungsaktivitäten. Die jährliche Wertschöpfung der MIBRAG im Mitteldeutschen Revier beträgt etwa 300 bis 400 Mio. €.

Im Jahr 2020 wurden in den vier Tagebauen des LEAG-Konzerns im Lausitzer Revier rund 43 Mio. Tonnen Rohbraunkohle gefördert. Davon wurden etwa 84 Prozent zur Stromerzeugung an die Kraftwerke der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LE-K) geliefert. Zudem verarbeitete der Veredelungsbetrieb Schwarze Pumpe der LE-B rund 2,9 Mio. Tonnen Rohbraunkohle. Die Städte Leipzig, Cottbus, Spremberg sowie Weißwasser werden wiederum mit Fernwärme versorgt. Regional ansässige Industrieunternehmen erhielten Prozessdampf der LE-K.
In Summe generiert die LEAG ca. 83 Prozent ihres Umsatzes aus der Verstromung und Fernwärme. Weitere rund 6 Prozent des Umsatzes entfallen auf die Bereiche Förderung und Veredlung. Die LEAG-Gruppe erzielte im Jahr 2020 einen Fehlbetrag in Höhe von 54,5 Mio. € (2019: -7,0 Mio. €). Die jährliche Wertschöpfung der Unternehmensgruppe im Lausitzer Revier beträgt ca. 1,3 Mrd. €.

Der Umsatz der ROMONTA GmbH lag im Jahr 2020 mit 53,1 Mio. € unter dem des Vorjahres (55,9 Mio. €). Der Großteil davon entstammt dem Wachsgeschäft, das durch Forschungs- und Entwicklungsarbeiten weiter vorangetrieben werden soll.

Der Umsatz der LMBV mbH betrug im Jahr 2020 rund 712.000 €. Ferner wurden Erlöse in Höhe von 1,9 Mio. € durch den Verkauf von Liegenschaften erzielt. Aufgrund der bergbaulichen und ökologischen Verpflichtungen schloss das Unternehmen das Jahr 2020 mit einem Gesamtergebnis von -44,9 Mio. € ab.


Ein Viertel der CO2-Emissionen durch Braunkohlekraftwerke abgegeben

Durch die Verbrennung von Braunkohle werden Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid in die Erdatmosphäre freigesetzt. Im Jahr 2017 waren das für Deutschland insgesamt rund 750 Mio. Tonnen.[9] Wie setzt sich der Anteil der Emissionswerte für die einzelnen Braunkohlekraftwerke in den ostdeutschen Revieren zusammen?

Im Bundesland Brandenburg entfallen gut zwei Drittel der auf Braunkohle basierenden CO2-Emissionen auf das Kraftwerk Jänschwalde und ca. ein Drittel stammt vom Kraftwerk Schwarze Pumpe. Das sind zusammen etwa 63 Prozent aller CO2-Emissionen in Brandenburg.

In Sachsen lag das Kraftwerk Boxberg mit circa 58 Prozent aller braunkohlebedingten CO2-Emissionen vor dem Kraftwerk Lippendorf mit ca. 35 Prozent Ausstoß. Damit produzieren die Kraftwerke allein knapp 60 Prozent der gesamten sächsischen CO2-Emissionen.

In Sachsen-Anhalt erzeugt das Kraftwerk Schkopau hohe CO2-Emissionen: 2017 wurden hier etwa 70 Prozent aller braunkohlebedingten und 22 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Sachsen-Anhalts freigesetzt. Deutlich weniger Kohlenstoffdioxid produzieren im Vergleich die Kraftwerke Deuben und Wählitz. Auch die Industriekraftwerke Amsdorf (Romonta GmbH) sowie die Kraftwerke der Südzucker AG und der CropEnergies Bioethanol GmbH (Südzucker Gruppe) [10] in Zeitz kommen auf deutlich geringere Werte.

Die Zahlen zeigen, dass gerade Industrieunternehmen in Anbetracht des verabschiedeten Kohleausstiegs vor großen Herausforderungen stehen.




» Download: Braunkohle nach Tagebauen [Grafik] [Daten]




Ausblick: Flächen aus Tagebauen können neu genutzt werden

» Download: Flächeninanspruchnahme Braunkohlebergbau 2021 [Grafik] [Daten]


Der Braunkohlebergbau im Lausitzer Revier nimmt 7,7 Prozent der gesamten Gebietsfläche ein. Davon entfallen 2,6 Prozent auf Betriebsflächen inklusive der Tagebaue und 5,0 Prozent auf bereits rekultivierte Flächen. Mit knapp 31.900 ha ist der Großteil der rekultivierten Flächen (54 %) im Lausitzer Revier der Forstwirtschaft zugeführt worden (2,7 % der Gebietsfläche). Die rekultivierten Flächen des Mitteldeutschen Reviers sind durch forst- und wasserwirtschaftliche Nutzungen geprägt. Insgesamt nimmt der Braunkohlebergbau nur einen geringen Teil der gesamten Gebietsfläche der Bundesrepublik ein. In den Revieren bieten sich dennoch Flächenpotenziale, die ggf. zukünftig auch bioökonomisch genutzt werden können.

 


Stand: April 2022

Quellen

[1] Öko-Institut (2017): Die deutsche Braunkohlenwirtschaft. Historische Entwicklungen, Ressourcen, Technik, wirtschaftliche Strukturen und Umweltauswirkungen. Studie im Auftrag von Agora Energiewende und der European Climate Foundation. Berlin.

[2]  Wörlen, Christine; Keppler, Lisa; Holzhausen, Gisa (2017): Arbeitsplätze in Braunkohleregionen - Entwicklungen in der Lausitz, dem Mitteldeutschen und Rheinischen Revier. Kurzstudie für die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Hg. v. Arepo Consult. Berlin.

[3] Bundesverband Braunkohle (DEBRIV) (Hg.) (2022): Braunkohle in Deutschland. Daten und Fakten 2021. Berlin.

[4]  Oei, Pao-Yu; Brauers, Hanna; Kemfert, Claudia; Hirschhausen, Christian von; Schäfer, Dorothea; Schmalz, Sophie (2017): Klimaschutz und Betreiberwechsel: Die ostdeutsche Braunkohlewirtschaft im Wandel. In: DIW-Wochenbericht 84 (6/7), S. 103–113.

[5]   Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen; Bundeskartellamt (Hg.) (2022): Monitoringbericht 2021. Bonn.

[6]   VA VI Braunkohlesanierung, vom 10.01.1995 (02.06.2017): Fünftes ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten (VA Altlastenfinanzierung) in der Fassung vom 10. Januar 1995 über die Finanzierung der Braunkohlesanierung in den Jahren 2018 bis 2022 (VA VI Braunkohlesanierung) vom 2. Juni 2017.

[7] Lausitz Energie Bergbau AG (Hg.) (2022): Kraftwerk Lippendorf. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 03.05.2022.

[8] Energiewirtschaftsgesetz - EnWG, vom 07.07.2005 (Zuletzt geändert durch Art. 5 G v. 25.05.2020 I 1070): Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung.

[9] Länderarbeitskreis Energiebilanzen (2017): CO2-Emissionen nach Energieträgern. Quellenbilanz. Hg. v. Statistisches Landesamt Bremen. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 20.05.2022

[10]  Umweltbundesamt (2017): Daten und Fakten zu Braun- und Steinkohlen. Hg. v. Umweltbundesamt (Hintergrund). Online verfügbar, zuletzt geprüft am 29.06.2021

[11]  Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (2021): Kraftwerksliste Bundesnetzagentur. (bundesweit; alle Netz- und Umspannebenen). Hg. v. Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 24.06.2021.

Anmerkungen

[a]  EPH – Energetický a průmyslový holding, a.s. Die LEAG ist eine gemeinsame Marke der Lausitz Energie Bergbau AG und der Lausitz Energie Kraftwerke AG.

[b] ↑ Im Falle der Werke in Zeitz handelt es sich um 3 Kraftwerksblöcke von denen 2 mit Braunkohle betrieben werden (Block 1 und 2) und einer mit Erdgas (Block 3). Die Blöcke 1 und 3 sind dabei der Südzucker AG zugeordnet, Block 2 der CropEnergies Bioethanol GmbH - vgl. [11]