Ökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit

Das Ziel der ökonomischen Bewertung ist es, Konzepte oder Technologien auf Basis von Referenz­konzepten auf ihre wirtschaft­liche Vorteilhaftigkeit zu prüfen. Die folgende Abbildung zeigt die Gestehungskosten für die einzelnen erneuerbaren Energien. Dazu wurden mehr als 60 internationale Veröffentlichungen, erschienen ab 2015, ausgewertet, welche eigenständige und umfangreiche Kalkulationen zur Ermittlung der Gestehungskosten durchgeführt haben. Die Ergebnisse wurden, jeweils unter Berücksichtigung von Inflation bzw. Währungsumrechnung, auf das Jahr 2020 normalisiert und vergleichend gegenübergestellt. Abhängig vom Stand der Technik, den standortspezifischen Anlagenkonzepten und damit verbundenen Kosten für Investitionen, Edukte und Anlagenbetrieb sowie der verwendeten Methodik bei der Kostenrechnung ergeben sich teils sehr große Bandbreiten. Besonders bei Konzepten mit niedrigem TRL führen die unterschiedlichen Annahmen zu großen Schwankungen. Der Median kann dabei als Orientierung für einen gewichteten Wert aus allen zitierten Studien dienen. Günstigste Kraftstoffkosten ergeben sich häufig bei Pfaden aus Rest- und Abfallstoffen, wobei diese dabei meist mit sehr geringen Rohstoffpreisen kalkuliert werden, jedoch die begrenzte Verfügbarkeit beachtet werden sollte. Pfade über lignocellulosehaltige Rohstoffe erreichen oft Kosten, welche den 2‑ bis 4-fachen Kosten der fossilen Referenz entsprechen. Pfade mit erneuerbarem Strom als Energiequelle liegen meist (deutlich) über diesem Wert. Zu aktuellen Preisen fossiler Kraftstoffe konkurrenzfähige Pfade können nur in vereinzelten Studien ermittelt werden, bei allen Optionen ist somit eine Förderung oder CO₂-Bepreisung zur Etablierung notwendig. Die Grafik stellt daher nur eine Indikation dar, wie sich einzelne Optionen hinsichtlich ihrer Gestehungskosten einordnen lassen. In der Regel sind neben den Investitionen die Ressourcenbereitstellungskosten der Biomasse bzw. des elektrischen Stroms die maßgeblichen Einflussgrößen.