Ressourcen und deren Mobilisierung

Die Ressourcenbereitstellung stellt den ersten Schritt in der Wertschöpfungskette zur Produktion von erneuerbaren Energien dar. Die für die Biokraftstoffproduktion geeigneten biogenen Ressourcen lassen sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren. Aus dem regulatorischen Kontext ergibt sich vor allem die Unterteilung in biogene Hauptprodukte (vor allem Kultur- bzw. Nutzpflanzen), biogene Nebenprodukte sowie Abfälle und Reststoffe. Die verschiedenen biogenen Ressourcen werden neben ihrem Ursprung auch nach ihren physikalisch-chemischen Eigen­schaften unterschieden.

Die wesentlichen Ausgangsstoffe von erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs (engl.: Renewable Fuels of Non-Biologic Origin - RFNBO) sind erneuerbarer Strom und Wasser für die Bereitstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse sowie eine Kohlenstoffquelle (meist CO2) für die Weiterverarbeitung zu kohlenstoffhaltigen Kraftstoffen. Der Strom kann aus Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie oder Wasserkraft erzeugt und Kohlenstoffdioxid entweder aus Prozessen (fossiler oder biogener Ursprung) oder direkt aus der Luft gewonnen werden.

In der untenstehenden Abbildung sind die wesentlichen Ressourcen entsprechend ihrem Ursprung und ihrer Zusammensetzung (ohne etwaige Gewichtung derzeitiger Anteile in der realen Verwendung) aufgeführt.

© DBFZ 2023, Quelle: Naumann, K.; Costa de Paiva, G.; Neuling, U.; Zitscher, T.; Nieß, S.; Cyffka, K.-F. (2023): Ressourcen und ihre Mobilisierung. In: https://doi.org/10.48480/19nz-0322 Abbildung 4-1

Eine Quantifizierung der Potenziale für erneuerbare Kraftstoffe ist vor allem auf internationaler Ebene noch mit erheblichen Unsicherheiten und daraus resultierenden Bandbreiten verbunden. Das Umsetzungs­potenzial für den Verkehrssektor kann für biogene Ressourcen insgesamt als eher niedrig bis begrenzt sowie für strombasierte Kraftstoffe als begrenzt bis eher hoch eingeschätzt werden. Durch Forschung und Entwicklung muss der Kenntnisstand zum Status quo und den perspektivischen Entwicklungen erneuerbarer Ressourcen noch maßgeblich verbessert werden, um so ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Verkehrssektor besser bewerten und auch im Sinne einer Biomassestrategie steuern zu können.