Verkehr im Überblick

Der Verkehr steht im Kontext aktueller Klimaziele vor extremen Herausforderungen. Während andere Sektoren sowohl ihre Treibhausgasemissionen als auch ihren Energieverbrauch in den vergangenen 30 Jahren reduzieren konnten, sind im Verkehr noch keine quantifizierbaren Reduktionen erkennbar. Die nachstehende Abbildung stellt den Endenergieverbrauch des Verkehrs seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland dar. Es ist gut erkennbar, dass insbesondere die Motorisierung des Individualverkehrs mit Pkw und Krafträdern den Anstieg beim Energieverbrauch bewirkt hat und erst seit dem Jahr 2000 eine gewisse Stagnation eingekehrt ist. Diese Stagnation deckt sich aus historischer Sicht mit der Einführung erster europäischer Reglementierungen für die Begrenzung von Kraftstoffverbräuchen (z. B. CO2-Flottengrenzwerte nach der europäischen Entscheidung 1753/2000/EG). Alles im allem verursachte der Straßenverkehr im Jahr 2021 mit 86 % von insgesamt 2.352 PJ den Hauptanteil des Energieverbrauchs im Verkehr, gefolgt vom Luftverkehr (11 %) [1]. Werden die verkehrsträgerspezifischen Verbräuche ins Verhältnis zu den Verkehrsleistungen gesetzt, fallen insbesondere der Luftverkehr mit hohen Verbräuchen und der Schienenverkehr mit geringen Verbräuchen auf.

© DBFZ 2023, aktualisiert nach: Schröder, Jörg; Naumann, Karin (2023): Verkehr und seine Infrastruktur. In: doi.org/10.48480/19nz-0322 Abbildung 2-12

Die THG-Emissionen im Verkehr werden nach dem jeweiligen Nationalen Inventarbericht (NIR) der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen erfasst. Damit werden bei fossilen Energieträgern nur die CO2-Emissionen und andere Treibhausgase aller Energieträger (u. a. Methan und Lachgas), die durch die Fahrzeuge direkt freigesetzt werden, erfasst. Umgekehrt werden THG-Emissionen von erneuerbaren Energieträgern und elektrischem Strom im Verkehrssektor nicht erfasst. Unabhängig davon ist CO2 als Hauptprodukt bei der Verbrennung von Kraftstoffen das dominierende Treibhausgas im Verkehrssektor.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Treibhausgasemissionen des nationalen und internationalen Verkehrs (Bunkerung für seegehende Schifffahrt und internationalen Luftverkehr) für Deutschland. Diese sind, ähnlich dem Endenergieverbrauch, seit 1990 nahezu unverändert. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 164 Mio. t CO2-Äquivalente im nationalen Verkehr freigesetzt. Diese Menge teilt sich in 162 Mio. t CO2-Äquivalente für CO2 und 2 Mio. t CO2-Äquivalente für die restlichen Treibhausgase auf. Mit der COVID-19-Pandemie gingen die Treibhausgasemissionen im nationalen Verkehr auf 146 Mio. t CO2-Äquivalente im Jahr 2020 bzw. auf 148 Mio. t CO2-Äquivalente im Jahr 2021 zurück. [2] Der Anteil des internationalen Verkehrs (Bunkerung für seegehende Schifffahrt und internationalen Luftverkehr) stieg zwischen 1990 und 2019 um 80 % auf 33 Mio. t CO2-Äquivalente an [3].

© DBFZ 2023, aktualisiert nach: Schröder, Jörg; Naumann, Karin (2023): Verkehr und seine Infrastruktur.  In: https://doi.org/10.48480/19nz-0322 Abbildung 2-14

[1] Bundesministerium für Digitales und Verkehr (2022): Verkehr in Zahlen 2022/2023. 51. Aufl. Online verfügbar unter bmdv.bund.de, Zuletzt geprüft am 11.01.2023.

[2] Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland in der Abgrenzung der Sektoren des Klimaschutzgesetzes (KSG)* Quelle: Umweltbundesamt 15.03.2022, Online verfügbar unter umweltbundesamt.de, Zuletzt geprüft am 11.01.2023.

[3] Eurostat (2023) Treibhausgasemissionen nach Quellsektor (Quelle: EUA, online Datencode: ENV_AIR_GGE). Online verfügbar unter ec.europa.eu, Zuletzt geprüft am 13.01.2023.