Meilenstein für Angewandte Bioenergieforschung: Bau der Biogasanlage an der Universität Jimma startet

02.11.2025

Der Bau der neuen Forschungs- und Ausbildungsbiogasanlage an der Jimma University hat offiziell begonnen. Diese von ETH-Soil geförderte Erweiterung der Forschungsinfrastruktur ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Kapazitäten Äthiopiens im Bereich nachhaltige Energie und Bodeninnovation. 

Anlässlich des Baubeginns trafen sich Prof. Dr. Volker Lenz, Abteilungsleiter am DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH, und Dr. Teklu Tafese, Berater und Delegierter des Präsidenten der Jimma University, Dr. Jemal Abafita, um die nächsten Schritte der Zusammenarbeit zwischen DBFZ und JU zu besprechen. Auf dem Campus des Jimma Institute of Technology (JIT) wurde die Delegation von Efrem Wakjira (wissenschaftlicher Direktor, JIT), Alebachew Tenna (stellvertretender wissenschaftlicher Direktor) und Dr. Solomon Tulu Tadesse (Dekan, Jimma College of Agriculture & Veterinary Medicine) begrüßt. Der Projektleiter am JIT, Shewangizaw Werkagegnehu Demissie, gab einen Überblick über den Baufortschritt. 

Studierende des von der ETH-Soil unterstützten Masterstudiengangs „Sustainable Energy Engineering” führten die Besucher durch das Biogaslabor, das bald eine zentrale Rolle in ihrer praktischen Ausbildung und in der  angewandten Forschung spielen wird.

Die Planung und der Bau der Biogasanlage werden von der AD Solutions GmbH durchgeführt, die derzeit vor Ort tätig ist. In Kürze werden Experten der Awite Bioenergie GmbH hinzustoßen, die den zweiten Laborcontainer in Betrieb nehmen werden.

Dr. Volker Lenz besuchte auch das Jimma College of Agriculture & Veterinary Medicine, wo Dr. Milkiyas Ahmed die neu eingerichteten, von ETH-Soil finanzierten Anlagen für die Produktion und Lagerung von Kompost, Pflanzenkohle und Düngemitteln auf Pflanzenkohlebasis präsentierte. Sobald die Biogasanlage in Betrieb ist, wird sie die Gärreste als wichtigen Ausgangsstoff für die Düngemittelproduktion liefern. 

Über die Stärkung der Forschungskapazitäten hinaus trägt diese neue Infrastruktur dazu bei, eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung von Bioenergieprozessen und -technologien in Äthiopien zu schaffen. Durch den Ausbau des lokalen Know-hows und die Demonstration der Praxistauglichkeit des Systems soll das Projekt bestehende Hindernisse für die Beteiligung des Privatsektors in diesem aufstrebenden Bereich der erneuerbaren Energien abbauen.

Mit jedem Schritt baut Äthiopien die Infrastruktur und das Fachwissen weiter aus, die für die Förderung erneuerbarer Energien, der Bodengesundheit und der angewandten Forschung erforderlich sind.