Arbeitspakete

Entwicklung neuer Verwertungspfade

Das Vorhaben kann in zwei Aufgabenteile untergliedert werden. Das erste Aufgabengebiet umfasst die Entwicklung neuer Verwertungspfade für Insektenprodukte mit Fokus auf biobasierte Olefine und Komplexnährmedien und anderen Anwendungsoptionen mit guten Absatzchancen. Dazu sollen die bestehenden Kontakte zu potentiellen Kunden weiter ausgebaut sowie neue Partner gewonnen werden, die an einer Vermarktung des Verfahrens und der Produkte (Insektenproteine und Fette) interessiert sind. Kundenbedürfnisse aus der Chemie-, Nahrungsmittel-, Futtermittel-, Kosmetik- und Arzneimittel-Branche sollen analysiert und präzisiert werden. Zu klärende Fragen sind die erforderlichen Spezifikationen zur Qualität der Produkte, sowie die Markt- Kosten- und Konkurrenzsituation. Mit Hilfe der Marktstudie sollen mindestens zwei besonders attraktive Nutzungspfade für Insektenprodukte identifiziert und bis zur Marktreife gebracht werden.

Optimierung des Herstellungsprozesses

Schwerpunkt des zweiten Aufgabengebietes ist die Optimierung des Herstellungsprozesses von Insektenprodukten. Geplant sind umfassende praktische Untersuchungen zum Einsatz biogener Rest- und Abfallstoffe als kostengünstige und nachhaltige Rohstoffalternativen. Neben einem Substratscreening und zahlreichen Fütterungsversuchen sind umfassende Produktanalysen und - anwendungstests vorgesehen. Geplant sind weiterhin Untersuchungen zur gezielten Steuerung von Produkteigenschaften (z.B. Proteineigenschaften wie Aminosäurezusammensetzung und Fetteigenschaften wie Fettsäurekettenlänge, Grad der Sättigung und Anzahl der C-Atome) durch die Substratauswahl, Prozessführung und Anpassung bzw. Auswahl spezifischer Nutzinsekten. Darüber hinaus sind weitere Laborversuche für die Entwicklung eines integrierten Anlagenkonzeptes vorgesehen. Das vorgeschlagene Konzept zielt darauf ab, eine hohe energetische und stoffliche Effizienz durch eine Integration des Insektenherstellungsprozesses in bereits bestehende Biogasanlagen zu unterstützen. Auf diese Weise kann eine maximale Wertschöpfung aus den organischen Rohstoffen erreicht und der Anfall von teuer zu entsorgenden Abfallprodukten vermieden werden. Darüber hinaus ermöglicht die Verfahrenskombination eine Optimierung der Wärmeenergieversorgung, was zu einer höheren Energieeffizienz des gesamten Insektenherstellungsprozesses führt. Zum anderen sollte es möglich sein, die Gärreste der Biogasanlage von Ammoniumstickstoff zu entfrachten, was zu einer Senkung der auf Böden aufgebrachten Stickstofffracht führt. In einer qualifizierten Machbarkeitsstudie soll eine Stoff- und Energiebilanz und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des integrierten Anlagenkonzeptes erstellt werden. Die Studie stellt die Basis für eine zukünftige Umsetzung in die Praxis dar.