FAQ - Umstieg auf erneuerbare dezentrale Heizsysteme

Finanzierung

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude hat das Ziel den Umstieg auf erneuerbare Energien anzureizen. Dieser Anreiz wird unabhängig davon gesetzt, ob eine noch betriebsbereite Heizung vorhanden oder eine neue Heizung notwendig ist. Da bis Ende 2023 auch der Ersatz einer Ölheizung durch eine neue Ölheizung rechtlich zulässig ist (ohne Förderung), wäre beim Austausch der noch betriebenen Ölheizung durch eine andere – bestenfalls – erneuerbare Heizungsoption aus unserer Sicht auch der 10%-Bonus für den Ölheizungsaustausch beantragbar.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten von "Deutschland machts effizient" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi): 
Dossier & FAQ 

Nach der Umstellung der BAFA-Förderung vom Marktanreizprogramms des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes auf die Bundesförderung effiziente Gebäude im Rahmen des Gebäude-Energie-Gesetzes sollen nun innerhalb des gleichen Förderrahmens auch die KfW-Programme im Sommer 2021 entsprechend umgestellt werden. Unser Stand ist, dass beide Programme im Unterschied zu früher parallel gelten sollen. So können Investor*innen zwischen reiner Investitionskostenförderung und Kredit mit Teilschulderlass wählen.

Praxiswissen Pelletheizung

Die Häufigkeit der Pelletlieferung hängt von der vorhandenen Lagermöglichkeit und Lagergröße ab: wird ein bestehendes Öllager im Keller umgebaut, verdoppelt sich die Lieferhäufigkeit im Vergleich zu Öl.  War für das Öllager ein Lieferturnus von zwei Jahren ausreichend, ist bei Pellets meist eine jährliche Lieferung notwendig.

Der Lärm ergibt sich besonders durch das Absauggebläse während der Lagerbefüllung. Je nach Ausführung und örtlichen Gegebenheiten kann die Lärmentwicklung durchaus im Bereich eines lauten Rasenmähers sein. In der Regel wird die Anlieferung aber während der Tageszeit erfolgen und kann in Abstimmung mit dem Händler auch außerhalb der tageszeitlichen Ruhezeiten erfolgen, so dass die Lärmfreisetzung im gesetzlichen Rahmen liegt. Bei einer maximal zweimaligen Befüllung pro Jahr mit einer Befüllzeit von ca. einer halben Stunde, sollte die Lärmentwicklung in Summe in einem akzeptablen Bereich liegen.

Scheitholz kommt aufgrund der Transportkosten (außer Baumarktprodukte) fast immer aus dem regionalen Umfeld, aus Deutschland. Holzhackschnitzel kommen für Kunden fast immer aus der Region. Holzpellets für Endkundenheizanlagen kommen aufgrund der in Deutschland geforderten Qualität zu rund 90% aus Deutschland oder aus Österreich.

Bei einem Hybrid-System aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und Pelletkessel könnte der Biomasseeinsatz auf kalte Wintertage begrenzt werden. Damit würde der jährliche Pelletbedarf und damit das notwendige Lagervolumen auf 20 bis 30% im Vergleich zu einer Vollversorgung reduziert werden (für ein Einfamilienhaus wären das dann etwa 1,5 bis 2 m³ an Lagerraum). Wenn auch dafür kein Platz im Gebäude vorhanden ist, gibt es vergleichbar zu Heizöl Erdtanks, die im Garten eingegraben werden können.

Die Asche muss bei einer Pelletfeuerung mit zertifizierten Pellets je nach Größe des Aschekastens drei- bis fünfmal im Jahr entnommen werden. Für größere Anlagen können auch größere Aschetonnen (rollbar) integriert werden. Eine Pelletheizanlage sollte genauso wie die Ölheizung einmal im Jahr extern gewartet werden. Je nach Anbieter sind gelegentlich Reinigungshebel zu betätigen. Diese Betätigung gibt es auch über Motoren automatisiert. Der Schornsteinfeger kommt je nach Betriebshäufigkeit, Anlage und Brennstoffen ca. zwei- bis dreimal im Jahr zur Schornsteinreinigung.

Installation und Technik

Grundsätzlich ist der Ersatz des Ölspitzenlastkessels durch eine Pelletheizung möglich. Sinnvoll wäre jedoch bei einem nächsten Tausch der Luft-Wärmepumpe gleich zu überlegen, ein Kombi-System zu beschaffen. Ein Vorteil ist, dass die Betriebsregelung aus einer Hand kommt. Für eine genaue Beurteilung braucht es jedoch mehr Informationen. Gegebenenfalls könnte auch ein Pellet- oder Scheitholzkaminofen mit Wassertasche integriert werden, um den Ölspitzenlastkessel zu ersetzen.

Es gibt die Möglichkeit zu Lieferverträgen für Biomethan, wenn Sie einen Gasanschluss haben. Biomethan ist jedoch auch für die Industrie, den Verkehr und eine gekoppelte Strom- und Wärmebereitstellung sehr gut geeignet, so dass wir als DBFZ aus energiewirtschaftlicher Sicht von einer reinen Nutzung für häusliche Wärmezwecke abraten.

Die kleinsten am Markt erhältlichen Holzvergaser-BHKW für Holzhackschnitzel/Holzpellets besitzen eine elektrische Leistung von 10 kW und eine thermische Leistung von etwa 12 bis 15 kW. Dies würde grundsätzlich zum Wärmespitzenbedarf eines mittelmäßig bis schlecht gedämmten Einfamilienhauses passen. Aufgrund der im Vergleich zu einem Pelletkessel deutlich höheren Investitionskosten würde sich der Betrieb der Anlage aber nur bei hohen Betriebsdauern rechnen. Damit scheidet aber die Anwendung der Anlage in Einfamilienhäusern aus. Zudem sind die eingesetzten Festbettvergaser nur bedingt für den in Einfamilienhäusern benötigten Teillastbetrieb geeignet.

Im Idealfall wird direkt beim Heizungstausch eine derartige Hybrid-Heizanlagen erworben. Grundsätzlich kann aber mit einem informierten Heizungsinstallateur auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nachträglich mit einem Pelletkessel bzw. ein Pelletkessel nachträglich mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe nachgerüstet werden. Hierzu wird meist die hydraulische Kopplung über einen Pufferspeicher erfolgen. Für die regelungstechnische Kopplung braucht es ein übergeordnetes Regelungsmodul, das je nach Wärmebedarf im Gebäude, Pufferstand und Wetterprognose den Pelletkessel oder die Wärmepumpe frei gibt.

Stand 01. November 2021

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