Ressourcenmobilisierung

Das Aufkommen und die Verfügbarkeit von biogenen Ressourcen ist eine entscheidende Grundlage für die Bewertung von Chancen und Risiken der bestehenden und potenziellen stofflichen sowie energetischen Biomassenutzung und damit einer tragfähigen Bioökonomie. Die Arbeitsgruppen Ressourcen und Mobiliserung entwickeln, implementieren und betreiben daher Rohstoffmonitoringsysteme für über 100 Rohstoffe aus zahlreichen Sektoren auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Das Wissen und die Ergebnisse werden mit Unterstützung des Datenlabors in der Ressourcendatenbank zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden Strategien entwickelt, mit denen die bioökonomischen Aktivitäten verschiedener Stake- und Shareholder erfasst und interpretiert werden können. Aus den Ergebnissen der Forschungs- und Beratungsprojekte werden Empfehlungen abgeleitet, welche Rohstoffe in welchen Regionen eine wichtige Rolle zur Transformation des fossil-basierten hin zu einem nachhaltigen, auf nachwachsenden Rohstoffen beruhenden Wirtschaftssystem spielen und mit welchen Akteursgruppen weiterführende Optimierungs- und Mobilisierungsstrategien umgesetzt werden können.

Arbeitsgruppe Ressourcen

Die Arbeitsgruppe Ressourcen erarbeitet auf der Basis geoinformatischer Methoden national und international anwendbare und übertragbare Methoden zur transparenten Quantifizierung der biogenen Ressourcenbasis, zur Durchführung räumlicher Analysen und zur Entwicklung webbasierter Kartenanwendungen. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach biogenen Ressourcen für die energetische und stoffliche Nutzung kommt deren Quantifizierung und Verortung eine zunehmend zentrale Bedeutung zu. Das Wissen um das „Was, Wieviel und Wo“ ermöglicht einen größtmöglichen Beitrag zum Klimaschutz, zur Material- und Energieversorgung, wie auch zur frühzeitigen Auflösung von Nutzungskonkurrenzen. 

Fokusthemen der Arbeitsgruppe:

  • Entwicklung von Methoden zur Quantifizierung biogener Ressourcen
  • Entwicklung und Implementierung von (räumlichen) Ressourcen-Monitoring Systemen
  • Stakeholder Kartierungen
  • (Geo-)Statistische Analysen und Trendfortschreibungen
  • Auswertung von Satellitendaten (u.a. Veränderungsdetektion, Spektralanalysen)
  • Bereitstellung einer konsistenten Datenbasis (u.a. Datenbanken, Webmaps, Dashboards)
  • Internationales Capacity Building im Geoinformationsbereich

Team

Dr. Friederike Naegeli de Torres ist seit 2020 Wissenschaftlerin und GIS-Expertin am DBFZ und seit 2023 Arbeitsgruppenleiterin der AG Ressourcen. Sie ist Geografin mit einem Masterabschluss in Technologie- und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen und promovierte in Fernerkundung und Geoinformatik. Sie hat eine Weiterbildung in Hochschuldidaktik und E-Teaching und war Dozentin für GIS an der Universität Leipzig. Ihre fachlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der (Geo-)Datenerfassung, Datenauswertung und Raumanalyse sowie im Bereich der Methodenentwicklung und des Wissenstransfers. 

Jasmin Kalcher ist seit 2017 Wissenschaftlerin am DBFZ. Nach dem Studium Nachwachsende Rohstoffe an der TU München arbeitete sie an der BOKU Wien in einem EU-Projekt zur Ermittlung von Altholzpotenzialen. Am DBFZ beschäftigt sie sich im Schwerpunkt mit der Ermittlung von Biomassepotenzialen auf nationaler und internationaler Ebene. Ihr Fokus liegt hierbei auf der GIS-basierten Analyse der räumlichen Verteilung biogener Ressourcen. Zu diesem Thema erstellt sie in Kooperation mit der Universität Rostock Module für einen E-Learning Kurs.

Tom Karras ist seit 2019 Wissenschaftler am DBFZ. Er hat Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit (M.Sc.) an der Universität Leipzig studiert. Sein Forschungsschwerpunkt sind die Bereitstellungskosten biogener Rest-, Abfallstoffe und Nebenprodukte. Als Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Ressourcen promoviert er mit dem Ziel der Modellierung regionaler und zeitlicher Entwicklungen von Bereitstellungskosten.

Susann Günther hat Geographie studiert und neben ihrem Studium sammelte sie Berufserfahrung als Praktikantin der GIZ in EL Salvador im Rahmen des REDD-Programms sowie bei MINAE und OET in Costa Rica. Bevor sie zum DBFZ kam, arbeitete Susann als GIS-Junior-Spezialistin für die Europäische Kommission beim JRC in Italien. Bei der Unterstützung verschiedener EU Strategien konnte sie ihre Fähigkeiten als GIS-Spezialistin unter Beweis stellen und Erfahrungen in der EU-Politik sammeln.  Als Wissenschaftlerin am DBFZ führt sie Stakeholder- und Raumanalysen von biogenen Ressourcen durch. Sie befasst sich auch mit Biomassekartierung und -visualisierung, Stakeholder-Workshops, Identifizierung von Hemmnissen in der Wertschöpfungskette sowie automatischer Verarbeitung und Auswertung von Geodaten.

Sebastian Semella ist seit Ende 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DBFZ in der Arbeitsgruppe Ressourcen tätig. Er ist spezialisiert auf die Analyse der räumlichen Verteilung und Charakterisierung biogener Ressourcen mittels GIS, Infrarotspektroskopie und Fernerkundung, sowie die Automatisierung von Datenanalysen mittels R. Darüber hinaus engagiert er sich im Wissenstransfer und hat Erfahrung in der Organisation, Konzeption und Durchführung von E-Teachings und Präsenzschulungen in Afrika, insbesondere in den Bereichen GIS, Fernerkundung und digitale Datenerfassung.

Fabian Sittaro ist physischer Geograph mit den Schwerpunkten Geoinformatik und Fernerkundung. Derzeit promoviert er an der Universität Leipzig im Bereich der ökologischen Modellierung über Habitatmodelle zur Ausbreitung invasiver Pflanzenarten. Als selbstständiger Geoinformatiker erstellt er Karten als Designobjekte und entwickelt Webanwendungen. Seit 2022 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DBFZ in der Arbeitsgruppe Ressourcen tätig. Zu seinen Tätigkeiten gehören die Verarbeitung von Geodaten - zum Beispiel die Analyse von landwirtschaftlichen Produktionsdaten - sowie die Erstellung von Karten und interaktiven Webkarten, die fernerkundliche Auswertung und Klassifikation von Satellitendaten und die Automatisierung von Standortbewertungen mit der Skriptsprache R. Weiterhin ist er im Bereich des internationalen Kompetenzaufbaus und Wissenstransfers tätig und konzipiert GIS-Kurse für Projektpartner, in denen er auch als Dozent mitwirkt.