Doppelabschlussveranstaltung Bioenergie Post-EEG

Folgekonzepte für die Post-EEG-Phase von Bioenergieanlagen – Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus den Forschungsvorhaben Next Generation Biogas und BE20Plus

19. Februar 2020 in Berlin

Die Bioenergie trägt innerhalb der deutschen Energiewende in erheblichem Umfang zur erneuerbaren Strom- und Wärmeproduktion bei. So stammten im Jahr 2018 rund 19 % des erneuerbaren Stroms und 77 % der erneuerbaren Wärme aus Bioenergieanlagen. Der Anteilder erneuerbaren Endenergie im Verkehrssektor betrug 88 %.

Der Ausbau und Betrieb von Bioenergieanlagen zur Stromerzeugung wurde in den vergangenen Jahren primär durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angereizt und gefördert. Im Rahmen des EEG´s erhalten Anlagen bisher für die Dauer von 20 Jahren festgelegte Vergütungssätze. Da ein Großteil der Bioenergieanlagen zur Stromproduktion in den Jahren zwischen 2004 und 2014 errichtet worden ist, läuft für diesen Teil des Anlagenbestandes die EEG-Vergütung in den Jahren 2025 bis 2035 aus.

Ziel des Forschungsvorhabens BE20Plus ist es zu evaluieren, welche Geschäftsfelder für Bestandsanlagen grundsätzlich bestehen, um über den bisherigen Vergütungszeitraum hinaus einen Weiterbetrieb zu gewährleisten und ob diese für verschiedene Typen von Anlagen auch wirtschaftlich attraktiv sind. Zudem soll auch übergreifend bewertet werden, wie und in welchem Umfang Bioenergieanlagen in Zukunft einen Beitrag zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen und sicheren Energieversorgung leisten können, in Abhängigkeit davon welche Anzahlder Bestandsanlagen weiterbetrieben werden können. Dazu sollen auf der Basis von Modellierungsansätzen Aussagen zur Entwicklung des Anlagenbestandes abgeleitet werden, da unter den geltenden Rahmenbedingungen die Errichtung von Neuanlagen nur vereinzelt umsetzbar ist. Weiterhin sollen auch regionale Effekte auf die Strom- und Wärmeversorgung, die sich verändernden Beiträge der Bioenergie zur Reduktion der Treibhausgasemissionen sowie die resultierenden Effekte auf die Land- und Forstwirtschaft dargestellt werden. Als zentrales Produkt für die Akteursgruppen sollen die erarbeiteten Ergebnisse in eine Ergebnisübersicht und entsprechende Handlungsempfehlungen überführt werden.

In dem Projekt Forschungsvorhaben NxtGenBGA sind die Partner der Universität Stuttgart, der Hochschule Nordhausen und der Leuphana Universität Lüneburg zusammen auf der Suche nach innovativen Konzepten und Diversifikationsstrategien für den Anschlussbetrieb von Biogasanlagen. Ziel des Projekts war es Folgekonzepte wie die Umrüstung zu Gasaufbereitungsanlagen oder die saisonale Flexibilisierung einer möglichst ganzheitlichen Bewertung zu unterziehen und dabei besonders auch auf die heterogene räumliche Struktur des Bestandes einzugehen. Stellvertretend würden hierfür die drei Regionen der Partner ausgewählt. Da es den Finanzierungsbedarf der Anlagen langfristig zu decken gilt, muss dies, soweit die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln bzw. Förderquellen erfolgen soll, aus den Wirkungen der Bioenergie heraus logisch zu begründet werden. Solche Gründe können in der Rolle dieser Anlagen für die Systemdienlichkeit (z.B. flexibler Betrieb) oder der Treibhausgas-Emissionsminderung liegen. Für die Gewährleistung und Dokumentation eines „erhaltungswürdigen“ Weiterbetriebs sowie einer standardisierten Vergleichbarkeit und damit als Begründung für öffentliche Unterstützungsleistungen wurde ein Entwurf für Gütekriterien erarbeitet. Darauf aufbauend wurden alternative Finanzierungsinstrumente und Organisationslösungen vorgeschlagen und geprüft.
 

Förderung

Der Forschungsverbund BE20Plus sowie der Forschungsverbund Next Generation Biogas werden über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe gefördert durch das BMEL aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.