Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe "Anwendungen biogener Kohlen" beschäftigt sich mit vielfältigen Fragen zu möglichen Anwendungen biogener Kohle inkl. der Charakterisierung der Kohlen als auch der Fragen rund um die Anpassung der technischen Eigenschaften zwischen Nutzenden und Herstellern.

Fokusthemen der Arbeitsgruppe:

  • Umfassende Charakterisierung biogener Kohlen zur Bestimmung der weiteren Anwendungsbereiche (z.B. Bodenverbesserung, Baumaterialien, Brennstoff usw.)
  • Erschließung neuer Anwendungsfelder biogener Kohlen zur weitergehenden Defossilierung des Stoff- und Energiesystems inkl. technikumsseitiger Entwicklung und Erprobung
  • Untersuchung der Möglichkeiten von Carbon-Capture durch biogene Kohle, z.B. als technische Kohlenstoffsenke
  • Herstellung von maßgeschneiderten biogenen Kohlen aus verschiedenen Eingangsstoffen mittels Pyrolyse, Torrefizierung und pyrolytischer Verbrennung je nach Anwendungsfall in angepassten Anlagen im Technikumsmaßstab und in größeren Mengen in Kooperation mit Industriepartnern
  • Technoökonomische Bewertung und Simulation der untersuchten Produktionsprozesse und Produkte

Inhaltlich arbeitet die Arbeitsgruppe besonders eng mit den Kollegen am DBFZ zur Vergasung, zur Hydrothermalen Carbonisierung, zur Kohlenutzung im Biogaskontext und zur Ressourcenbetrachtung und zur LCA-Bilanzierung zusammen.

Mitglieder der Arbeitsgruppe


Özge Mutlu promovierte 2017 an der Technischen Universität Istanbul im Fachbereich Chemische Verfahrenstechnik, wo sie mehr als fünf Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Während ihres Studiums konzentrierte sie sich auf die langsame und schnelle Pyrolyse von Biomasse mit verschiedenen experimentellen und modellierenden Ansätzen. Im Rahmen ihrer Promotion arbeitete sie ein Jahr lang als Gastwissenschaftlerin in der Arbeitsgruppe "Sustainable Process Technology" an der Universität Twente und war Jean-Monnet-Stipendiatin. Ihre Doktorarbeit wurde als eine der besten Dissertationen des Jahrgangs ausgezeichnet. 2018 begann sie am DBFZ im Bereich Thermo-chemische Konversion als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Seit Mai 2024 leitet sie die Arbeitsgruppe "Anwendungen biogener Kohlen", die sich mit allen Fragen zur Charakterisierung, Herstellung und weiteren Anwendung biogener Kohlen befasst.

Dennis Krüger studierte "Energie- und Umwelttechnik" an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Während seines Studiums verbrachte er ein Jahr an der Luleå University of Technology in Nordschweden. Seit 2010 arbeitet er am DBFZ in der Abteilung Thermo-chemische Konversion. Nach seiner Diplomarbeit im Bereich der Naturzugsimulation in Kleinfeuerungsanlagen erhielt er ein Promotionsstipendium und war anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe "Bedarfsorientierte Kraft-Wärme-Kopplung" tätig. Er promovierte (Dr.-Ing.) an der Technischen Universität Chemnitz zum Thema Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (Mikro-KWK) unter Verwendung von Biokohle. Er leitet mehrere nationale und internationale Projekte, in denen er sich hauptsächlich auf die Prozessentwicklung zur Wärme- und Biokohleerzeugung sowie die energetische und stoffliche Nutzung von Biokohle konzentriert. Zudem ist er stark in der Entwicklung alternativer sauberer Kochlösungen durch maßgeschneiderte Technologien und Produkte für Entwicklungsregionen, insbesondere in Afrika, engagiert. Seit Mai 2024 arbeitet er in der Arbeitsgruppe "Anwendungen biogener Kohlen" als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Andreas Schedl studierte "Stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe (NAWARO)" an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und der Technischen Universität München. Anschließend promovierte er an der BOKU im Fachbereich Lebensmittel- und Biotechnologie am Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe mit dem Schwerpunkt Biopolymer- und Papieranalytik. Danach arbeitete er als Post-Doc und Laborleiter am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig in der Analytik sekundärer Metaboliten in der Arbeitsgruppe Molekulare Interaktionsökologie. Dort vertiefte und erweiterte er seine Kenntnisse in der Entwicklung neuer analytischer Methoden, Auswertestrategien, statistischer Versuchsplanung sowie der Anwendung moderner digitaler Werkzeuge. Seit 2023 ist er mit diesen neu erworbenen Fähigkeiten zu seinen ursprünglichen Interessensgebieten zurückgekehrt. In der neu gegründeten Arbeitsgruppe "Anwendungen biogener Kohlen" beschäftigt er sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit der Herstellung, Charakterisierung und Anwendung biogener Kohlenstoffverbindungen.

Rafiandy Dwi Putra absolvierte sein Masterstudium "Nachhaltige Energieversorgung" an der RWTH Aachen mit dem Schwerpunkt auf der thermo-chemischen Behandlung von Biomasse und Abfall. In seiner Masterarbeit untersuchte er die Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe zur Herstellung von granulierter Aktivkohle durch Pyrolyse und thermische Aktivierung. Nach Abschluss seines Studiums kehrte er nach Indonesien zurück und leistete einen Beitrag zur Unterstützung der Energiewende in seinem Heimatland. Seit 2023 arbeitet er als Forscher im Bereich Thermo-chemische Konversion am DBFZ. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der industriellen Anwendung fester Produkte aus thermo-chemischen Prozessen biogener Reststoffe. Ab Mai 2024 ist er der Arbeitsgruppe "Anwendungen biogener Kohlen" als wissenschaftlicher Mitarbeiter zugeordnet, wo er seine Forschung zur Anwendung von Biokohle und Pyrolysegasen in der Stahlherstellung vertieft.

Kassé Jean Hugues Angbé besitzt einen Master-Abschluss in Bioenergie, Biokraftstoffen und grüner Wasserstofftechnologie, der ihm 2023 vom West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use (WASCAL) verliehen wurde und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Seit 2021 engagiert er sich ehrenamtlich bei jugendorientierten NGOs. Derzeit promoviert er im Bereich Thermo-chemische Konversion am Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und der Universität Rostock. Seine Forschung konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der Nutzung von Biokohle aus Ernterückständen, insbesondere Kakaoabfällen, mit einem Schwerpunkt auf nachhaltigen Praktiken im westafrikanischen Kontext.

Anjitha Kuriakose schloss 2019 ihren Bachelor im Bauingenieurwesen an der APJ Abdul Kalam Technological University in Kerala, Indien, ab. Derzeit absolviert sie ihren Master in Biomassetechnologie an der Technischen Universität München. Zwischen 2022 und 2023 studierte sie im Rahmen eines Erasmus-Programms in Wien an der Universität für Bodenkultur (BOKU) im Bereich Naturwissenschaften. Derzeit arbeitet sie an ihrer Masterarbeit, die sich auf die Entwicklung eines Biogasbrenners in Zusammenarbeit mit dem DBFZ in der Arbeitsgruppe "Anwendungen biogener Kohlen" konzentriert. Neben ihrer Abschlussarbeit ist sie auch als studentische Hilfskraft (HiWi) im HeRoTogo-Projekt am DBFZ tätig.

Carsten Tilch arbeitet seit 2008 als technischer Mitarbeiter im Bereich Thermochemische Konversion. Während dieser Zeit war er an verschiedenen Projekten und Vorhaben mit unterschiedlichen Schwerpunkten tätig. Dazu zählen die Mitwirkung beim Aufbau einer DAkkS-akkreditierten Prüfstelle im Bereich der Emissionsmessung von Festbrennstofffeuerungen und auf Basis dieser Erfahrung die Mitgestaltung und Evaluierung neuer Normen wie beispielsweise den Blauen Engel für Kamine.  Teil seiner Arbeit ist die Kalibrierung und Wartung der Messgeräte und Sensorik für die Versuchsdurchführung im Prüfmittellabor. Zudem plant und errichtet er Prüfstände und Versuchsaufbauten für Verbrennungsversuche und führt die Versuche am DBFZ oder am Feldmessstandorten durch. Das Spektrum der dabei untersuchten Materialien und Technologien reicht von einer Vielzahl an Brennstoffen über Kamine, Kessel, Wirbelschichtfeuerungen bis hin zu Staubabscheidern und Wärmepumpen.